Zusammenspiel der Akteure in Wermelskirchen gestalten Kulturgemeinde will mitmischen

Wermelskirchen · Die Aktiven wollen die Vereine vor Ort stärken, damit die auch in Zukunft Kultur ermöglichen. Als sich die Kulturgemeinde in den 1980er-Jahren gründete, gehörten dem Verein knapp 40 kulturtreibende Vereine an. Heute sind es noch knapp 30.

 Der Vorstand der Kulturgemeinde will wieder aktiver werden (v.l.): der nach 24 Jahren ausgeschiedene Schatzmeister Helmut Fischer, Friedel Burghoff, der neue Schatzmeister Stefan Leßenich, Antje Buhl, Bernhard Schulte und Peter Scheben.

Der Vorstand der Kulturgemeinde will wieder aktiver werden (v.l.): der nach 24 Jahren ausgeschiedene Schatzmeister Helmut Fischer, Friedel Burghoff, der neue Schatzmeister Stefan Leßenich, Antje Buhl, Bernhard Schulte und Peter Scheben.

Foto: Stephan Singer

Mehr nach draußen wagen müssen sich die Aktiven der Kulturgemeinde Wermelskirchen. Das sagt deren Vorsitzender Friedel Burghoff und schlägt direkt ein paar Pflöcke ein: „Wir wollen wissen, wie das so gedacht ist zwischen Burscheid und Wermelskirchen.“ Damit richtet Burghoff den Blick auf die gemeinsame Kulturmanagerin der beiden Nachbarkommunen, Jasmin Dorner. Ebenso lenkt der Kulturgemeinde-Vorsitzende den Fokus nach Bergisch Gladbach, wo die Kulturreferentin des Rheinisch-Bergischen Kreises, Charlotte Loesch, residiert: „Wir werden mit beiden Damen besprechen, wie sie das Zusammenspiel sehen.“ Mit einem ironischen Lachen fügt Burghoff hinzu: „Vielleicht sind wir ja überflüssig.“

Als sich die Kulturgemeinde in den 1980er-Jahren gründete, gehörten dem Verein knapp 40 kulturtreibende Vereine an. Heute sind es noch knapp 30. „Es wäre schade, wenn es sich weiter schmälert.“ Als „Dachverband“, wie Geschäftsführerin Antje Buhl die Kulturgemeinde beschreibt, sehen die Aktiven ihre hauptsächlich Aufgabe im Verteilen von Geld und in der Koordination. Das Geld fließt aus der Bürgerstiftung der Stadtsparkasse - mal seien es 7000, mal 10.000 Euro pro Jahr. Dadurch erhalten die Kulturgemeinde-Vereine pro Jahr einen Sockelbetrag von 200 Euro, pro in der Stadt durchgeführter Veranstaltung 100 und pro Auftritt in einem Seniorenheim oder im Krankenhaus 50 Euro. „Manche Vereine haben in der Zeit vor Corona 20 bis 30 Auftritte jährlich absolviert“, erinnert Antje Buhl. Die Bevölkerung schätze gerade die kleineren Auftritte beispielsweise für Senioren oder Patienten. „Dafür ist ein Zuschuss schon wichtig, denn Vereine mit wenigen Mitgliedern können die Auftritte sonst nicht finanzieren“, betont Stefan Leßenich, der bei der Kulturgemeinde das Amt des Schatzmeisters von Helmut Fischer übernommen hat, der den Posten 24 Jahre bekleidete. „Bei den einen fallen Kosten für einen Dirigenten an, bei den anderen Mieten für eine Konzerträumlichkeit“, erläutert Leßenich.

Die Kulturgemeinde sei kein Selbstzweck, stellt Friedel Burghoff fest, aber: „Durch die kulturellen Aktionen, deren ausführende Vereine wir unterstützen, erleben die Bürger sehr schöne Stunden. Deshalb sollten wir hier vor Ort unsere Vereine stärken.“ Er habe zwar nichts gegen ein neues Haus der Kunst in Burscheid, dennoch wolle er nicht erleben, dass die Wermelskirchener sagen: „Och, jetzt muss ich nach Burscheid fahren, um etwas Kulturelles zu sehen.“

Zum Kulturentwicklungskonzept, das die interkommunale Kulturmanagerin Jasmin Dorner erarbeitet, bemerkte der Kulturgemeinde-Beisitzer und Vorsitzende des Kulturvereins als Veranstalter von Theateraufführungen, Peter Scheben: „Wir haben einen Fragebogen dazu bekommen mit teils nicht zu beantwortenden Fragen.“ Dem fügte Burghoff hinzu: „Als Kulturgemeinde haben wir den Fragebogen nicht bekommen.“

Die Wermelskirchener Vereine ruft die Kulturgemeinde dazu auf, sich am Programm zum Wermelskirchener Stadtrechte-Jubeljahr 2023 zu beteiligen – mit eigenen Veranstaltungen als auch durch die Teilnahme am Festumzug am Samstag, 26. August, im kommenden Jahr.

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