Wermelskirchen Kritik an Radverkehr-Plänen - Händler starten Unterschriftenaktion

Wermelskirchen · Die Händler der Telegrafenstraße wollen ihre Bedenken zur geplanten Verkehrsführung zum Ausdruck bringen. Am Montag entscheidet die Politik.

Eine grundlegende Entscheidung zum gegenläufigen Radverkehr und zum Verdrängen des Durchgangsverkehrs aus der Telegrafenstraße sollen die Politiker am Montag fällen. Die Einzelhändler der Telegrafenstraße bringen kurz vorher mit einer Gemeinschaftsaktion nochmals ihre Bedenken zum Ausdruck. Wie Sprecher Stefan Rojewski (Male/Female) mitteilt, haben die Geschäftsinhaber kurzfristig eine Unterschriftenaktion gestartet. Seit gestern liegen in vielen Geschäften an der Telegrafenstraße Listen aus, in denen sich Bürger eintragen und so deutlich machen können, dass sie die Meinung der Händler teilen.

Zum Hintergrund: Fast 40 Einzelhändler der Telegrafenstraße hatten sich in der vergangenen Woche zum Thema Rad- und Durchgangsverkehr positioniert (BM berichtete). Grundsätzlich seien sie nicht gegen die Pläne der Stadtverwaltung, sie äußerten jedoch einige Bedenken. Nach Meinung der Händler entstehen durch den gegenläufigen Radverkehr "zusätzliche Unfallpunkte", etwa an der Einfahrt in die Straße "An der Feuerwache" oder an der Ausfahrt des Sparkassenparkplatzes.

Außerdem befürchten sie, dass das Ableiten des Verkehrs von der Telegrafenstraße über die Straße "An der Feuerwache" in Richtung Brückenweg zu einem erheblichen Rückstau führen würde. Dadurch könnten Kunden verprellt werden.

Darüber hinaus fordern die Händler, dass der gegenläufige Radverkehr nicht mit den Plänen zur Neugestaltung des Loches-Platzes kollidiert. "Ärgerlich wäre, wenn die Verkehrsführung in eineinhalb Jahren durch den Umbau des Loches-Platzes erneut geändert werden müsste", hatten die Händler mitgeteilt. "Wir wurden von zahlreichen Kunden gefragt, wieso wir keine Unterschriftenlisten auslegen - viele Wermelskirchener möchten anscheinend ebenfalls ihre Bedenken zum Ausdruck bringen. Wir möchten mit dieser kurzfristigen Aktion herausfinden, wie die Kunden zu dem Thema stehen", sagt Rojewski auf Anfrage unserer Redaktion. Die Listen werden bis Samstag ausliegen, dann werden die Händler ein Fazit ziehen. Rojewski: "Mal sehen, wie viele Bürger unterschreiben und welche Rückmeldungen sie uns Händlern geben."

Natürlich habe es in den vergangenen Tagen auch Kunden gegeben, die die Pläne positiv sehen. Rojewskis persönlicher Eindruck jedoch ist: "Viele sehen die erhöhte Unfallgefahr, den drohenden Rückstau und die Kosten kritisch."

(ser)
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