Besucher können wieder ins Krankenhaus Krankenhaus will mehr Normalität

Wermelskirchen · Geimpfte, Getestete und Genesene können ab Donnerstag Patienten besuchen. Mit der neuen Lockerung will das Krankenhaus einen entscheidenden Schritt zur Normalität gehen.

 Die Patienten können ab Donnerstag wieder Besuch empfangen.

Die Patienten können ab Donnerstag wieder Besuch empfangen.

Foto: Hogekamp, Lena (hoge)

„Wir dürfen nicht unterschätzen, wie wichtig, Begegnungen für Patienten im Krankenhaus sind“, sagt Dr. Volker Launhardt, Ärztlicher Direktor im Krankenhaus. Aus humanitären Gründen habe man in der Vergangenheit auf ein rigoroses Besuchsverbot verzichtet und deswegen würden die Regeln nun auch gelockert. Ab Donnerstag können Geimpfte, aktuell Getestete und Genesene (die Corona-Erkrankung darf höchstens sechs Monate zurückliegen) wieder ohne zeitliche Beschränkung Patienten im Krankenhaus besuchen.

Das bedeutet konkret: Besuche sind wieder mehrfach täglich möglich und alle Angehörigen und Freunde mit entsprechenden Nachweisen sind willkommen. Die Inzidenzen würden sinken, die Zahlen der Geimpften und Genesenen steigen: „Es ist der richtige Moment, um die Regeln zu lockern“, sagt der Direktor.

Gleichzeitig gilt aber: Zeitgleich darf nur ein Besucher beim Patienten sein. „Wir wollen Traubenbildungen natürlich vermeiden“, sagt Launhardt. Familien sollten sich also abstimmen. Das Personal am Empfang werde nachhalten, welcher Patient bereits Besuch auf dem Zimmer hat und welcher Patient frei ist. Auch die Impfausweise und die Nachweise für Getestete und Genesene werden am Empfang überprüft. Um aber niemanden, vor allem ältere oder gebrechliche Angehörige vom Besuch auszuschließen, bleibt parallel die bestehende Regelung gültig: Maximal ein Besucher pro Tag, der weder getestet, geimpft noch genesen ist, darf zum Patienten und höchstens 30 Minuten bleiben. Das Hygienekonzept sieht außerdem weiterhin das strikte Tragen eines medizinischen Mund-Nasen-Schutzes vor. Am Eingang müssen sich Besucher weiterhin registrieren. Auf der Isolierstation sind Besuche auch weiterhin nur in zwingenden Ausnahmefällen und nach individueller Rücksprache möglich.

„Uns ist der patientenfreundliche Ansatz wichtig“, erinnert Launhardt. Mit dem Kurs sei das Krankenhaus gut gefahren, die Angehörigen und die Patienten hätten viel Verständnis und auch viel Dankbarkeit mitgebracht. Wo unterschiedliche Sicherheitsbedürfnisse aufeinander getroffen seien, habe man das Gespräch gesucht. „Und wir merken auch, dass die Inanspruchnahme wieder deutlich steigt“, sagt der Chefarzt. Die Menschen würden Behandlungen nicht mehr so hinausschieben, wie das während der vergangenen Monate der Fall war.

Mit der neuen Lockerung will das Krankenhaus einen entscheidenden Schritt zur Normalität gehen. „Vorsichtig und bedacht“, sagt Launhardt. Aber gleichzeitig werde es Zeit, sich ein Stück von der Angst und den Sorgen der vergangenen Monate zu befreien und die Verkrampfung zu lösen. „Das wird eine der großen Herausforderungen“, sagt der Direktor. Viele Ängste hätten sich festgesetzt. Mit Bedacht müsse nun eine freiere Lebensführung geübt werden. Das Krankenhaus rechnet wieder mit mehr Betrieb auf den Stationen – und mit weniger Einsamkeit für Patienten.

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