Wermelskirchen Krankenhaus kündigt Bauunternehmer

Wermelskirchen · Die Klinikleitung hat die Zusammenarbeit mit dem Generalunternehmer, der die Stadion 2 bisher umbaute, beendet. Als Grund nennt sie stetig auftretende Verzögerungen. Nun sollen Direktverträge mit Handwerkern geschlossen werden.

 Um im harten Wettbewerb bestehen zu können, baut das Krankenhaus Wermelskirchen seit August vorigen Jahres die Station 2 und Teile der Station 4 zu einer Privatstation um.

Um im harten Wettbewerb bestehen zu können, baut das Krankenhaus Wermelskirchen seit August vorigen Jahres die Station 2 und Teile der Station 4 zu einer Privatstation um.

Foto: Jürgen MOll

Die Krankenhausleitung hat die Reißleine gezogen und den Vertrag mit dem Generalunternehmer, der mit Umbauarbeiten beauftragt worden war, gekündigt. Über den Grund oder mögliche Gründe war nur so viel zu erfahren: Die Krankenhausleitung habe sich "nach Verzögerungen" bei den Baumaßnahmen dazu entschlossen, die Zusammenarbeit mit dem Auftragnehmer zu beenden.

Im nächsten Schritt soll eine Bestandsaufnahme mit Hilfe eines Sachverständigen erfolgen, also die Prüfung was in welcher Qualität vom Auftragsumfang abgearbeitet wurde und welche Arbeiten noch offen sind. Diese Ergebnisse sollen die Grundlage bilden, das Projekt, Umbau der Privatstation, fertigzustellen. Vorgesehen ist, Direktverträge mit Handwerksunternehmen abzuschließen. Gestern wurde auch die Krankenhaus-Belegschaft über die Kündigung informiert.

"Das war wohl der letzte Ausweg, sich nicht mehr länger hinhalten zu lassen und letztlich der richtige Weg", sagte Bürgermeister Rainer Bleek auf Nachfrage dieser Redaktion zur Kündigung. Die Belegungssituation sei durch den Umbau eingeschränkt, was sich auf die wirtschaftliche Seite des Krankenhauses auswirke. Nach seinen Informationen sei aber ein Großteil der Arbeiten erledigt.

Wie der genaue Stand des Umbaus ist, ob es bauliche Mängel oder andere Ungereimtheiten bei der Erfüllung des Vertrages gab, ob dem Krankenhaus möglicherweise ein finanzieller Schaden entstanden ist, darüber war gestern nichts zu erfahren. "Aus rechtlichen Gründen können wir derzeit nicht mehr sagen", hieß es aus der Chefetage. Fakt ist, dass es bei den Umbaumaßnahmen erhebliche zeitliche Verzögerungen gab. Es war von Lieferproblemen und technischen Schwierigkeiten als Ursache für den schleppenden Baufortschritt die Rede. Noch vor wenigen Wochen hatte sich Geschäftsführer Christian Madsen zuversichtlich gezeigt, dass die Umbaumaßnahmen voranschreiten. Diese sind für das Krankenhaus-Personal und die Patienten eine Belastung.

Zum Bauprojekt: Zum einen werden die bestehenden Privatstationen - die Station 2 West sowie Teile der Station 4 - auf einer Ebene zu einer einzelnen Privatstation auf Ebene 2 zusammengefasst. Dabei wird die komplette zweite Ebene vom restlichen Krankenhaus abgekapselt, kernsaniert und erneuert. Die 30 Betten wurden für die - mit ursprünglich drei Monaten angesetzten Umbauzeit - auf die anderen Stationen verteilt.

Der komplette Umbau der Privatstation ist nur ein Element umfangreicher Investitions-Maßnahmen, mit denen das Krankenhaus modernisiert werden soll - nicht zuletzt, um im Wettbewerb mit benachbarten Häusern bestehen zu können. Rund 2,5 Millionen Euro investiert die Geschäftsführung des Krankenhauses. 1,5 Millionen Euro davon kostet allein der Umbau der Station 2. Außerdem ist geplant, die Intensivstation umzubauen. Der Aufsichtsrat und die Gesellschafterversammlung hatten im Juli 2017 grünes Licht für das Gesamtpaket gegeben; im August war Baustart. Ursprünglich sollte die "neue" Station im Herbst vergangenen Jahres eingeweiht werden.

(pd)
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