Wermelskirchen Krankenhaus-Chirurgie wird zum Politikum

Wermelskirchen · Zu einem Politikum wird die Neubesetzung der Chefarztstelle von Prof. Jürgen Buchholz in der Krankenhaus-Chirurgie. Die Entscheidung des mit allen Ratsfraktionen paritätisch besetzten Krankenhausbeirates fällt auf Dr. Martin Ulatowski. 18 hochqualifizierte Bewerber melden sich auf die Stelle. Dr. Ulatowski erhält den Zuschlag und tritt im Oktober seinen Dienst an als Chef der Unfall- und Orthopödiechirurgie an. Zuvor ist die Chirurgie bereits in zwei Bereiche aufgeteilt worden und für die Abteilung Allgemein- und Viszeralchirurgie Dr. Arif Yaksan zum Chef ernannt worden.

Mit Dr. Ulatowskis Rückkehr an das Wermelskirchener Krankenhaus, wo er bereits Oberarzt war, setzt ein wahrer Boom auf die Chirurgie ein. Der ist auch bereits durch Dr. Yaksan eingeleitet worden, dessen Bereich sich zuvor bereits wieder stabilisiert hat. Denn unter Prof. Buchholz hatte die Chirurgie einen rasanten Niedergang genommen. Die Abteilung war zum Sorgenkind des Krankenhauses und damit auch zum Politikum geworden.

Die Rückkehr Dr. Ulatowskis, der vor allem als Orthopädiechirurg einen Namen hat, spricht sich schon im Vorfeld auch in den Nachbarstädten herum. Termine werden bereits vereinbart, bevor der neue Chef seinen Dienst angetreten hat. Die Chirurgie wird 2010 regelrecht wiederbelebt.

Die Krankenhausleitung hat indes noch letzte "Nachwehen" zum Auflösungsvertrag mit Professor Buchholz vor dem Solinger Arbeitsgericht zu überstehen. Dabei geht es um finanzielle Ansprüche, die beide Seiten aber schließlich in gütlicher Einigung miteinander verrechnen sollen. Prof. Buchholz hat das Krankenhaus mit einer Abfindung verlassen, die weit über einer Million Euro liegen soll. Der Abwärtstrend der Chirurgie unter seiner Leitung hatte sich 2008 besonders beschleunigt, als in einem Jahr vier Oberärzte wegen Problemen mit Prof. Buchholz kündigten.

(RP)
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