Wermelskirchen Krad "frisiert" – Flucht über Balkantrasse
Wermelskirchen · Es beginnt für die Polizei mit einer routinemäßigen Verkehrskontrolle in Hilgen – und endet mit einer wilden Verfolgungsjagd durch Wermelskirchen bis nach Solingen. Es ist 22.20 Uhr am Mittwochabend, als Polizeibeamte in Hilgen auf der B 51 (Dünweg) einen BMW-Fahrer anhalten, der in Richtung Wermelskirchen unterwegs ist.
Es beginnt für die Polizei mit einer routinemäßigen Verkehrskontrolle in Hilgen — und endet mit einer wilden Verfolgungsjagd durch Wermelskirchen bis nach Solingen. Es ist 22.20 Uhr am Mittwochabend, als Polizeibeamte in Hilgen auf der B 51 (Dünweg) einen BMW-Fahrer anhalten, der in Richtung Wermelskirchen unterwegs ist.
Die Beamten steigen aus und wollen gerade die Personalien des Fahrers kontrollieren, als ihr Vorhaben abrupt unterbrochen wird.
Ein junger Mann fährt mit seinem Kleinkraftrad mit deutlich überhöhter Geschwindigkeit an den Polizisten vorbei, das Kennzeichenschild ist hochgebogen und nicht lesbar. Sofort brechen die Polizisten die Verkehrskontrolle ab und fahren hinterher. Was nun folgt, hätte auch der Inhalt eines Actionfilms im Kino sein können: In Höhe des Hammer-Marktes schaltet der 17-jährige Wermelskirchener plötzlich das Licht seines Zweirads aus und fährt weiter Richtung Wermelskirchen, berichtet die Polizei. Als sich der Streifenwagen nähert, verlässt der Jugendliche plötzlich die Hauptstraße und fährt auf die Balkantrasse. Der Polizeiwagen kann wegen der Absperrung nicht folgen und verliert den Anschluss. Weitere Polizeibeamte werden alarmiert, zwei weitere Streifenwagen beteiligen sich an der Verfolgung.
Wenige Minuten später taucht der Jugendliche wieder auf, als er an der Grüne Straße den Radweg wieder verlässt und zurück auf die Straße fährt. Ein Polizeiwagen steht am Rand, der 17-Jährige fährt auf die Beamten zu. Doch anstatt zu bremsen und anzuhalten, gibt er Gas. Er berührt den Streifenwagen an der Fahrerseite, dabei entsteht nach Polizeiangaben ein Schaden von rund 2000 Euro. Die Verfolgung geht weiter — mit hoher Geschwindigkeit rast der Wermelskirchener über die Dellmannstraße und Burger Straße in Richtung Burg. Die Beamten haben Probleme, den Anschluss zu halten. In Hünger müssen sie deutlich über 100 km/h schnell fahren, um den Abstand wieder zu verkürzen. Sie versuchen alles, um den 17-Jährigen zu stoppen — vergeblich. Auch auf ihre Ansagen durch den Außenlautsprecher reagiert er nicht.
Hinter der Tankstelle Neuenflüger biegt er nach links ab in die Straße Hummelsburg. Der Jugendliche ist weiterhin viel zu schnell unterwegs, plötzlich verliert er die Kontrolle über sein Zweirad, im Einmündungsbereich zur Talsperrenstraße fährt er gegen einen Bruchstein und wird über den Lenker geschleudert. Dabei hat er großes Glück: Nur wenige Meter weiter, und er wäre gegen einen Baum geprallt. So bleibt es bei einigen Schürfwunden.
Der Wermelskirchener steht weder und Alkohol- noch unter Drogeneinfluss. Der einzige Grund, warum er vor der Polizei geflüchtet sei: Weil er sein Motorrad "frisiert" hat. Nach technischer Umrüstung kann er damit deutlich schneller als die erlaubten 80 km/h fahren. Die Polizei hat das Leichtkraftrad sichergestellt. Gegen den 17-Jährigen wird nun wegen Fahren ohne Fahrerlaubnis (er hatte keinen Führerschein für das umgerüstete Krad), Fahrerflucht und Gefährdung des Straßenverkehrs ermittelt.
