Konzert in Wermelskirchen Chillen zu entspannten Reggae-Klängen

Wermelskirchen · Die Bob-Marley-Tribute-Band „Marley‘s Ghost“ sorgte für einen äußerst relaxten Sonntagabend im Eifgen-Biergarten in Wermelskirchen. Die perfekt eingespielte Band übertrug ihre Begeisterung aufs Publikum.

 Sebastian Sturm (M.) gab den Bob Marley sehr authentisch. Rund 150 Zuschauer feierten eine Reggae-Party mit „Marley's Ghost“ im Haus-Eifgen-Biergarten.

Sebastian Sturm (M.) gab den Bob Marley sehr authentisch. Rund 150 Zuschauer feierten eine Reggae-Party mit „Marley's Ghost“ im Haus-Eifgen-Biergarten.

Foto: Wolfgang Weitzdörfer

„Die Leute, die hier tanzen, haben definitiv die bessere Zeit - also kommt mal alle nach vorne“, sagte Gitarrist Matt Sonnicksen von der Bob-Marley-Tribute-Band „Marley‘s Ghost“ ganz passend und mit einer nicht ganz uneigennützigen Aufforderung am Sonntagabend beim Open-Air-Konzert im Eifgen-Biergarten. Da war das Quintett bereits in sein erstes Set eingestiegen, Sebastian Sturm, der den King of Reggae mehr als authentisch gab, hatte das Publikum direkt für sich gewonnen und die ersten rhythmischen Tanzbewegungen waren dann dort auch schon auszumachen. Die Band versprühte vom ersten Ton an eine unglaublich entspannte Stimmung, die sich sofort auf die über 150 Besucher übertrug. „Ich sehe eine ganze Menge strahlender Gesichter, das ist gut“, sage der Gitarrist - und hatte selbst auch eines aufsitzen.

Kein Wunder, denn die absolut eingängigen und wunderbar relaxten Songs der mit nur 36 Jahren viel zu früh verstorbenen Reggae-Ikone Bob Marley zauberten einem selbst beim allerersten Hören sofort ein Lächeln auf das Gesicht. Ob es an der entspannten Betonung immer auf die zwei und die vier lag, ob es die eingängigen Melodien waren oder die positive Botschaft – der ganze Biergarten war tatsächlich eine einzige Wohlfühloase des gechillten Sounds. Vorgetragen von einer perfekt eingespielten Band, die es mühelos schaffte, ihren eigenen Groove und ihre eigene Begeisterung für und über die Musik Bob Marleys von der Bühne ins Publikum zu transportieren. Dass dabei dann auch einige noch sehr junge Konzertbesucher die Hüften kreisen ließen, machte vor allem die sehr große Integrationskraft der Musik deutlich.

Die Begeisterung, sie wurde aber durch zweierlei geschaffen. Da war zum einen die positive Botschaft von Liebe und Verständigung, etwa in „One Love“, dieser Hymne an die universelle, einzige, göttliche Liebe. Das hatte natürlich auch ein bisschen was vom Hippietum, das auch Bob Marley, wenngleich in einer sehr spirituellen Art und Weise, gelebt hat. Aber es war auch eine wohltuende Botschaft, noch dazu auf einfach nur coole musikalische Art und Weise transportiert.

Auf der anderen Seite waren da aber Songs wie „Get Up Stand Up“, ein Protestsong im ureigensten Wortsinn, der sehr deutlich sagte, dass man mit dem Status Quo nicht zufrieden sein musste. Sondern laut sagen konnte, wenn das nicht der Fall war. Und dass die Stimme gehört werden konnte, wenn sie eben nur laut genug war.

Es war sicherlich ein ungewöhnlicher Konzertabend mit einer Band, die einen nur selten hier gehörten Sound ins Haus Eifgen brachte. Aber es war auch ein Experiment, das gelungen war. Das zeigte, dass Mut zu Neuem sehr oft belohnt wird – wenn die Qualität stimmt. Und das war bei „Marley‘s Ghost“ definitiv der Fall.