Wermelskirchen Konzept für Sekundarschule empfohlen

Wermelskirchen · In einer "Zangengeburt" hat Donnerstagabend der Schulausschuss nach fast zweieinhalbstündiger Beratung dem pädagogischen Konzept für die neue Sekundarschule gegen die Stimmen der vier CDU-Mitglieder zugestimmt und es an den Rat weiter empfohlen.

Nachdem der Erziehungswissenschaftler Achim Körbitz von der Universität Bielefeld, der das örtliche Fachgremium bei der Erarbeitung der Sekundarschule berät, das Konzept vorgestellt hatte, eröffnete Thorsten Schmalt (CDU) das Störfeuer und wollte eine neue Grundsatzdebatte über eine kooperative Schule entfachen.

Die CDU hatte zur gestrigen Fachausschusssitzung zwar selbst den Antrag eingebracht, die Sekundarschule jetzt zu beschließen. Aber Schmalt beharrte auf der neuen Grundsatzfrage und beantragte die Vertagung. Oliver Platt (Büfo) hatte aber eine Beratungspause beantragt, nach der das Bündnis und die SPD dann einmütig die sofortige Entscheidung über das pädagogische Konzept forderten. Der Grund: Sprecher mehrerer Fraktionen haben Unruhe in der Elternschaft beobachtet und fordern eine schnelle Aufklärung der Betroffenen über die neue Schule.

Die kann nun auch in die Wege geleitet werden. Am Montag wird der Haupt- und Finanzausschuss und am 19. März der Stadtrat das "Paket" Sekundarschule beraten. Dann sollen die Eltern informiert und vor allem auch befragt werden. Denn ihr Quorum ist entscheidend dafür, ob es in Wermelskirchen überhaupt eine Sekundarschule geben wird: Nur wenn sich 75 Elternteile verbindlich dazu bereit erklären, ihr Kind dort anzumelden, kann die Stadt weiter planen.

Hauptschule und Dörpfeldschule

Die Sekundarschule würde zunächst mit den Klassen fünf und sechs im jetzigen Hauptschulgebäude starten und dann im dritten Jahr die Dörpfeldschule mit einbeziehen müssen. 25 Kinder pro Klasse sollen von jeweils zwei Klassenlehrern betreut werden. Alle Lehrer der jetzt auslaufenden Haupt- und Realschule, die an der neuen Sekundarschule unterrichten wollen, müssen sich dafür neu bewerben, wie Körbitz ausführte. Das gelte natürlich auch für die Schulleiter. Außerdem müssten noch etliche neue und zusätzliche Lehrer hinzu kommen und die "alten" Lehrer für die Sekundarschule allesamt noch weitergebildet werden.

Nach dem pädagogischen Konzept ist auch an einen Montessori-Zweig innerhalb der Sekundarschule gedacht, der allerdings nur mit zertifizierten Lehrern geführt werden kann. Zwei Lehrer der jetzigen Hauptschule haben aber bereits diese Befähigung und schon an Montessori-Schulen gearbeitet, informierte Körbitz den Fachausschuss. Und die Sekundarschule soll in sehr enger Kooperation mit Gymnasium und Berufskolleg aufgebaut werden.

(RP)
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