Wermelskirchen Kontrollen gegen professionelle Einbrecherbanden

Wermelskirchen · Am Mittwoch war auf dem ehemaligen Max-Bahr-Parkplatz in Burscheid seit langem mal wieder etwas los. Fünf Polizeiwagen und knapp 20 Beamte waren vor Ort, um Fahrzeuge zu kontrollieren. Dazu standen zwei Beamte als Anhalte-posten auf der Kreuzung und suchten Fahrzeuge aus. Besonders im Fokus standen dabei Menschen südosteuropäischer Herkunft, die in Kleintransportern unterwegs waren. Ziel der Kontrollen ist die Bekämpfung organisierter Einbrecherbanden.

 Die Polizei im Regierungsbezirk Köln geht massiv gegen professionell organisierte Einbrecherbanden vor.

Die Polizei im Regierungsbezirk Köln geht massiv gegen professionell organisierte Einbrecherbanden vor.

Foto: Miserius, Uwe

Zum Hintergrund: Laut Kriminalstatistik des Kreises sind alle Kriminalitätsdelikte rückläufig — bis auf die der Wohnungseinbrüche. Die hohe Zahl der Einbrüche wird vor allem auf professionelle Banden zurückgeführt. "Mit der zunehmenden Osterweiterung sind immer andere Länder mit ihren Straftätern hier aufgeschlagen. Es sind vor allem Bulgaren und Rumänen, die uns momentan beschäftigen", sagt Peter Raubuch, Pressesprecher des Kreises.

Am sogenannten MOTIV-Einsatz (Mobile Täter Im Visier) des Regierungsbezirks Köln beteiligte sich so auch die Polizei des Rheinisch-Bergischen Kreises. Insgesamt waren etwa 2000 Beamte im Einsatz, davon 90 im Kreis. "Bei Einbruchsdelikten haben wir grundsätzlich ein Problem mit überregionalen Banden. Die sind international organisiert und beschäftigen uns in erheblicher Weise", erklärt Raubuch.

Zu den in Burscheid kontrollierten Personen gehörten auch ein Remscheider und sein Sohn. "Ich begrüße die Kontrollen, weil hier in der Gegend doch dauernd eingebrochen wird. Das müsste es viel öfter geben", erklärte der Sohn.

Pkw mit ausländischem oder Kurzzeit- und Saisonkennzeichen wurden besonders oft kontrolliert. Auch Fahrer aus dem Ruhrgebiet wurden vermehrt in die markierten "Parkbuchten" auf dem Parkplatz gezogen. Von großem Interesse für die Beamten waren auch Pkw, die von der Autobahn kamen oder auf dem Weg dorthin waren. "Die Auswahl der Fahrzeuge ist nicht immer ganz einfach. Dabei müssen sich die Kollegen natürlich auf ihre Erfahrung, aber auch auf ihr Bauchgefühl verlassen", erläutert Raubuch.

Bei einer Kontrolle wurden zunächst Führerschein und Fahrzeugschein überprüft, dann Fahrzeug und Personen untersucht. Dabei wurden Herkunft und Fahrtziel erfragt und nach einbruchstypischen Werkzeugen und Diebesgut gesucht. Durch Verbindungsbeamte gab es sogar die Möglichkeit, bis in die Herkunftsländer der kontrollierten Personen zu telefonieren, um sie zu überprüfen. Neben den Kontrollen wurde gestern auch verstärkt Fußstreife in ausgewählten Wohngebieten nahe der Autobahn gelaufen. Die Beamten sollten auf Bewohner zugehen, um ihnen Tipps zur Einbruchsprävention zu geben.

(kron)
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