Wermelskirchen Kommentar: Vermutungen und Spekulationen

Wermelskirchen · Die Frage nach den tatsächlichen Besucherzahlen im offenen Jugendbereich der Katt ist berechtigt. Wenn Kommunalpolitiker ihre Entscheidung zur Haushaltskonsolidierung durch Einsparungen bei den freiwilligen Ausgaben fundiert und begründet treffen wollen, dann brauchen sie solche Daten.

Ermitteln lassen die sich zumindest für die Zukunft durchaus. Kinder und Jugendliche, die die Katt besuchen, können auch im offenen Bereich dazu aufgefordert werden, sich selbst in Listen einzutragen. Und wer mehr als einmal im Jahr kommt, der trägt sich dann eben erneut unter seinem Namen ein. So einfach geht das, und zwar ohne jeden Personaleinsatz seitens der Katt!

Zu entscheiden haben die Politiker aber nicht erst, wenn solche oder ähnliche Systeme greifen. Deshalb sind sie auf Vermutungen angewiesen. So bleibt die Frage, wie hoch tatsächlich die Pro-Kopf-Bezuschussung im Kinderbereich ist, reine Spekulation. Ebenso wenig belegbar ist aber auch die Behauptung von Sozialdezernent Jürgen Graef, dass Kinder und Jugendliche abrutschten, wenn es die offene Jugendarbeit der Katt nicht gäbe.

Das kann, muss aber nicht der Fall sein. Die Vermutung scheint zwar plausibel, lässt sich aber nicht empirisch nachweisen. Die pädagogische Arbeit in der Katt ist zweifellos hervorragend, aber die Angebote von Sportvereinen oder kirchlichen Jugendeinrichtungen sind es nicht minder. Und diese sind ebenso offen für alle Kinder und Jugendlichen.

(RP)
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