Wermelskirchen Kommentar: Harter Kurs tut weh, heilt aber

Wermelskirchen · Mit zunehmendem Sparzwang und -druck kann es auch dem politischen Lager passieren, in zwei Richtungen auseinanderzudriften: Auf der einen Seite diejenigen, die sich bei Vereinen und sonstigen einschmeicheln wollen und besseren Wissens Ausnahmeregelungen beim Sparen versprechen.

Auf der anderen Seite wird es diejenigen geben, die den harten Kurs fahren, wohl wissend, dass sie sich damit nicht gerade beliebt machen. Sie sehen aber das allem übergeordnete Ziel, die Stadt finanziell zu sanieren und nicht für folgende Generationen nachhaltig zu überschulden. Die Populisten sind natürlich diejenigen, die von den Bürgern geliebt werden.

Sie sagen, was die Leute hören wollen, machen aber auch Versprechungen, die sie eigentlich nicht halten können. So geschehen beim Freibad Dabringhausen, wo der Förderverein durch WNKUWG-Chef Henning Rehse die trügerische Hoffnung geweckt wurde, er könne das Bad mit Spendenzusagen noch retten. Auf derartige populistische Vorstöße, die sicherlich jetzt auch noch in vielen anderen Bereichen von Politikern gemacht werden dürften, muss aber für die Betroffenen immer die herbe Enttäuschung folgen.

Denn solche Versprechungen vermögen nicht das Geld herzuzaubern, das nun einfach mal nicht mehr da ist! Es besteht aber auch die Hoffnung, dass sich nicht nur der Bürgermeister, sondern auch ein Gutteil der Politiker weiter unbeliebt macht und den gebotenen, harten Kurs fährt. Der tut zwar weh, ist aber zu verschmerzen und führt letztlich zur Heilung der Finanzen. Ein Schlingerkurs mit populistischen Einschränkungen wäre nicht zu verschmerzen, er wäre der Todesstoß für Wermelskirchens Finanzkraft.

(RP)
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