Wermelskirchen Kommentar: Eine Ruine will niemand
Wermelskirchen · Was ist denn da los? Das müssen sich die Bürger gefragt haben, die die Diskussion über das Einkaufszentrum Telegrafenstraße im Fachausschuss gestern Abend verfolgten. Das Projekt stockt – nicht erst seit gestern, so wurde deutlich, sondern schon seit vorigem Herbst. Aber die Politik, die mit einem Satzungsbeschluss des Bebauungsplans für Rechtsverbindlichkeit und damit für neuen Schub hätte sorgen können, war nicht informiert. So geht das nicht.
Seit dem Herbst sind etliche Fachausschuss-Sitzungen verstrichen, in denen Politiker nachfragten, aber nie richtig Antwort über den Stand der Gespräche mit dem Investor von der Verwaltung bekamen. Warum nicht? Darauf bekamen die Kommunalpolitiker gestern keine Antwort. Vielleicht, weil auch niemand richtig nachbohrte. War es allen zu peinlich, dass dieses Vorzeigeprojekt für die Innenstadt plötzlich den Eindruck erweckte, als würde es einen Schlingerkurs einlegen?
Der jetzige Weg mit Ratsbeschluss am 2. Juli verschafft dem Investor jedenfalls Zeit, neue Mieter zu finden. Das scheint so gewollt. Bleibt zu hoffen, dass Gerhard Uhle bei der Stange bleibt. Letztlich hat er ja einen Freibrief, was er in dem künftigen Einkaufszentrum unterbringen kann. Und Wermelskirchen braucht ein Kaufhaus. Denn langsam fangen die Bürger an, sich anderweitig zu orientieren. Eine Ruine an dieser Stelle ist undiskutabel. UDO TEIFEL