Klimastreik in Wermelskirchen „Jeder kann etwas bewegen!“

Wermelskirchen · Der Ortsverband der Grünen rief am 23. September zu einem Klimastreik auf. Sie fordern von Politik und Verwaltung ein Umdenken. Wie viele Teilnehmer dabei waren.

 Eileen Schubert (h.l.) ist mit ihren Kindern Michel und Freya auf der 
 Klimademo der Grünen, Anna Schäfer (h.r.) hat ihre Kinder Theo und Tilda mit dabei.

Eileen Schubert (h.l.) ist mit ihren Kindern Michel und Freya auf der Klimademo der Grünen, Anna Schäfer (h.r.) hat ihre Kinder Theo und Tilda mit dabei.

Foto: Lena Steffens

Anlässlich des globalen Klimastreiks am gestrigen Freitag rief auch der Ortsverband der Grünen in Wermelskirchen zum Protest auf. „Die Klimakrise ist die Existenzfrage unserer Zeit. Die Folgen der Klimaveränderung haben wir in den letzten Monat selbst zu spüren bekommen: Starkregen und Hochwasser, Hitzeperiode und Dürre, Waldbrände und sinkende Ernteerträge. Nur die hartnäckig Unbelehrbaren werden die vom Menschen gemachten Ursachen der spürbaren Katastrophe noch bezweifeln. Von denen lässt sich die überwältigende Mehrheit der Bevölkerung aber nicht weiter bremsen. Wir müssen und wir können etwas tun!“, hieß es in der Ankündigung zum Streik.

Ausgestattet mit Rasseln, Megafonen und Plakaten, auf denen etwa stand, „Stop den Lärm in den Ozeanen“, „Dinos dachten auch, sie hätten noch Zeit“, „Vorrang für Fußgänger und Radfahrer!“ oder „You can’t recycle wasted time“, traf sich eine Gruppe von 30-40 Personen vor dem Bürgerzentrum.

Nachdem Matthias Pahl von Greenpeace auf seiner Trompete das Protestlied „We shall overcome“ gespielt hatte, erklärte Ilo Kirsten-Polnik von den Grünen, warum sich die Gruppe in der Innenstadt von Wermelskirchen versammelt hatte: „Wir wollen ein Zeichen setzen, um die Verantwortlichen in Politik, Wirtschaft und Gesellschaft auf die massiven globalen Probleme aufmerksam zu machen und zum Handeln zu bewegen. Denn in der heutigen Zeit ist es noch wichtiger, etwas für den Klimaschutz zu machen: Unseren bergischen Wäldern geht es schlecht!“

„Aber wer hat da die Hebel in der Hand?“, fragt ein Teilnehmer des Streiks. „Und warum sind die anderen Parteien jetzt nicht hier?“, fragte eine andere. „Es geht hier nicht um die Parteien, jeder einzelne kann etwas bewegen“, erklärt Kirsten-Polnik. Um das zu veranschaulichen, lieferte Sabine Krämer-Kux vom ADFC Wermelskirchen-Burscheid das passende Beispiel: „Wenn eine Schneeflocke fällt, ist das nichts, wenn aber Tausende fallen, dann gibt das einen Schneesturm. Viele Einzelne sind die Masse!“

Die Gruppe, zu der sowohl Kinder als auch Senioren gehörten, zog anschließend weiter entlang der Telegrafenstraße durch die Kölner Straße und wieder zurück. Danach gab es noch eine Diskussion mit den Teilnehmern vor dem Bürgerzentrum.

Insgesamt gab es am Freitag bundesweit 272 Klimastreiks, zu denen „Fridays for Future“ aufgerufen hatte. Unter dem Motto „#PeopleNotProfit“ forderten sie, dass die Politik nicht mehr länger Konzerninteressen über Menschenleben stellt. Am Vormittag waren etwa 300 Schüler in Solingen auf der Straße, ausgehend vom Graf-Wilhelm-Platz, um für das Klima zu demonstrieren. „Die haben die Straßen lahmgelegt“, betonte Pahl.

(lst)
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