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Nach Anschlag in Solingen Kein Messer-Verkauf auf Krammarkt bis Kirmes-Ende

Wermelskirchen · Ob das Verbot auch für zukünftige Veranstaltungen gilt, sieht die Stadtverwaltung in Abhängigkeit von der aktuellen Diskussion, die aus ihrer Sicht zu deutschlandweiten Maßnahmen führen könnte.

Gehören traditionell zum Angebot der Haushaltswarenanbieter auf dem Krammarkt: Schälmesser.

Foto: RP/Alexandra Rüttgen

Das nach dem Anschlag in Wermelskirchens Nachbarstadt Solingen eingeführte Verkaufsverbot von Messern auf dem Krammarkt im Rahmen der 428. Herbst-Kirmes besteht weiter. Das betont die Stadtverwaltung auf Nachfrage unserer Redaktion. Demnach gilt dieses Verkaufsverbot „an allen Kirmestagen“ und damit bis zum Ende der Groß-Veranstaltung, die mit einem 13-minütigen Höhenfeuerwerk am Dienstag, 27. August, um 22 Uhr abschließt.

Wie die Stadtverwaltung erläutert, habe sich der Stab für außergewöhnliche Ereignisse (SAE) am Samstagvormittag zusammengesetzt und dabei entschieden, dass Herbst-Kirmes und Krammarkt unter verschärften Sicherheitsvorkehrungen fortgesetzt werden. Das Verkaufsverbot von Messern, bei denen es sich im Krammarkt-Angebot vor allem um Schälmesser – in Solingen „Zöppken“ genannt – handelt, gehe ausschließlich auf die Beratungen im SAE zurück.

Vier Händler aus Solingen und ein weiterer Händler, bei denen Messer und Stahlwaren im Angebot waren, haben diese Produkte seit Samstag aus dem Programm genommen, nachdem feststand, dass die Veranstaltung unter erhöhten Sicherheitsregelungen fortgesetzt werden würde. Der auf dem Krammarkt alljährlich vertretende Messerschleifer aus Solingen stellte seine Arbeit ein und ließ seinen Stand geschlossen, weil sich sein Angebot ausschließlich um den Verkauf und das Schärfen von Messern dreht.

Besucher des Krammarkts hatten am Kirmes-Wochenende teils mit Unverständnis auf das Verkaufsverbot reagiert. Da war von „unnötigem Aktionismus“ die Rede, denn in anderen Geschäften mit Haushaltswarenangebot in der Stadt könnten nach wie vor solche Messer erworben werden.

Ob dieses Verkaufsverbot von Messern auch in Zukunft auf Herbst-Kirmes und Krammarkt oder ähnlichen Veranstaltungen bestand haben werde, sieht die Stadtverwaltung aktuell in Abhängigkeit von den nach dem Anschlag in Solingen stark diskutierten Maßnahmen, die möglicherweise deutschlandweit als Reaktion auf den tödlichen Angriff bei der Jubiläumsfeier „650 Jahre Solingen“ eingeführt werden könnten: „Die Regelungen für die nächste Kirmes 2025 werden in Abhängigkeit von den zu diesem Zeitpunkt geltenden bundesgesetzlichen Regelungen getroffen.“