King Of The World in Wermelskirchen Mitreißender Bluesabend im Haus Eifgen

Wermelskirchen · Seit 2012 gibt es den König der Welt - in Form der niederländischen Bluesrock-Formation „King Of The World“. Am Freitagabend war das Quintett im Haus Eifgen zu Gast, rund 100 Gäste wollten sich das nicht entgehen lassen.

Bluesrock der feinsten Art hatte die Band aus dem Nachbarland im Gepäck und wusste genau, wie sie ihr Publikum einfangen konnte: mit fein groovenden Rhythmen genauso wie mit eingängigen Refrains. Und von beidem hatte die Band jede Menge mitgebracht. Im Publikum wurde der Takt mitgetrommelt oder die Hüfte geschwungen.

Die Band hat sich der rockigen Variante des Blues verschrieben: Da war die beeindruckend solierende Gitarre, dann der pumpende Bass, die groovende Orgel und das stampfende Schlagzeug. Alles Zutaten, die für einen wunderbaren Bluesabend essentiell sind. Und den bekam das Publikum von der bestens aufgelegten Band geboten. Sei es in Eigenkompositionen wie dem düsteren „Voodoo“ und dem großartigen „On My Way Back Home“. Oder sei es in Coverversionen wie dem Ray-Charles-Song „Let‘s Go Get Stoned“.

Stichwort Gitarre: Was der Mann an den sechs Saiten zelebrierte, war ganz großes Kino - Jimi-Hendrix-Verbeugung inklusive. Solch brillante Soli kann man nur selten hören. Dabei spielte Ruben Hoeke absolut songdienlich, wechselte sich brav mit seinem Kollegen an der Orgel ab - und war dabei nur für die Deutschland-Tournee an Bord. Deswegen war es umso eindrucksvoller, was er aus seiner Gibson-Gitarre hervorzauberte. Aber auch Keyboarder Govert van der Kolm sorgte immer wieder für begeisterten Applaus, genau wie der gutgelaunte Sänger und Bassist Ruud Weber und der solide Taktgeber Fokke de Jong am Schlagzeug.

Man konnte sich insgesamt gar nicht so recht entscheiden, was einem nun besser gefiel: Bei den rockigen Stücken wollte man zur Bierflasche greifen und dem Sitz- oder Stehnachbarn beherzt zuprosten, und im nächsten Moment kam dann eine, nennen wir es einfach einmal Ballade, wie „Life After You“. Bei der griff Gitarrist Hoeke mit einer Extraportion Seele in die Saiten, ließ den seligen Gary Moore wieder auferstehen und solierte sich sprichwörtlich um Kopf und Kragen. Und weil die Zuhörer da einfach mitgehen mussten, war in diesem Sinne der ganze Abend eine einzige Freude. Genau wie die Tatsache, dass die Band natürlich für eine Zugabe, einer sehr cool groovenden Version von „Papa Was A Rolling Stone“, auf die Bühne zurückgeholt wurde. Damit aber nicht genug: „Life In The Fast Lane“ war dann die zweite Zugabe, die gegen elf Uhr im Haus Eifgen geboten wurde.

(wow)
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