Wermelskirchen Kindern den richtigen Umgang mit Geld vermitteln

Ein wichtiger Bestandteil der Schuldnerberatung bleibt die Präventionsarbeit. "Trotz steigender Medienpräsenz bleibt das Thema Schulden nach wie vor ein großes Tabuthema", sagt Jutta Paulig.

Das Gefühl, versagt zu haben, beziehen Ratsuchende laut Paulig nicht allein auf ihre finanzielle Misslage, sondern häufig auf ihre gesamten Lebensbereiche. "Dies zögert die Entscheidung, Hilfe in Anspruch zu nehmen, länger heraus, als es für die Bekämpfung der Ursachen hilfreich ist."

Eines der wichtigsten Ziele sei weiterhin, möglichst viele Kinder, Jugendliche und Erwachsene zu sensibilisieren "und die ersten Stolperfallen auf dem Weg in eine Verschuldung zu verringern". Dabei stellen die Schuldnerberaterinnen zunehmend fest, dass nicht nur Jugendliche, sondern auch Erwachsene Probleme haben, mit Geld umzugehen. "Die Finanzkompetenz ist oft nur unzureichend ausgebildet."

Diese Kompetenz zu fördern heiße Lebenskompetenz zu fördern. Das Angebot der Schuldnerberatung nehme zum einen die betreuten Kinder, zum anderen deren Familien in den Blick. So sind die Schuldnerberaterinnen zum Beispiel in den Kindergärten präsent und informieren kindgerecht über den richtigen Umgang mit Geld. Den Kindern soll vermittelt werden, dass Geld nicht einfach aus dem Automaten kommt und dass es sich lohnt, für Wünsche zu sparen. Aber auch die Eltern werden angesprochen und durch spezielle Angebote gefördert. "Die Zusammenarbeit mit den Familienzentren Jahnstraße, Wunderwelt und Dhünn hat sich bewährt", sagt Paulig.

Jeder fünfte Jugendliche bundesweit hat bereits Schulden. Auch in diesem Bereich setzt die Schuldnerberatung an: So werden zum Beispiel in den weiterführenden Schulen Projekte angeboten, um Jugendliche für ihr Konsumverhalten zu sensibilisieren.

(ser)
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