Kinderbibelwoche in Tente Kinder entdecken Wunder des Alltags
Tente · Rund 50 Jungen und Mädchen nehmen seit Dienstag an der Kinderbibelwoche in Tente teil. Sie singen, lauschen, beweisen Kreativität und toben sich aus.
Maja schwingt den Pinsel. Die Neunjährige malt konzentriert das helle Holz an und bekommt dabei tatkräftige Hilfe von Elias (7). „Das soll eine Blumenwiese werden“, sagt sie und klebt kleine Funkelsteine auf das riesige Holzkreuz, das im Flur des Gemeindehauses liegt. Das sei so ein Kreuz wie jenes, an dem Jesus irgendwann mal gestorben sei, sagt Maja. Und dann beginnt sie zu erzählen von diesem Mann, der mit seinen Freunden durch das ganze Land zog und so nett zu den Menschen war. „Und er hat Wunder gemacht“, sagt Maja. Und genau um diese Wunder geht es dem Team der Kinderbibelwoche in Tente in diesen Tagen.
Rund 50 Jungen und Mädchen haben die Einladung angenommen und sind seit Dienstag nach Schulschluss im Gemeindehaus im Einsatz – so wie Maja. Für gewöhnlich laden Gemeinden häufig in den Ferienwochen zu Aktionen für Kinder ein. Aber das Tenter Team hat sich in diesem Jahr ganz bewusst für den Termin vor den Sommerferien entschieden. „Wir wollten aus unserem Dunstkreis raus“, sagt Pfarrerin Sabrina Frackenpohl-Koberski. Auch Kinder und Familien sollten angesprochen werden, die bisher keinen Draht zur Kirchengemeinde haben. Und deswegen ist die Pfarrerin auf die Grundschule zugegangen und hat mit der Offenen Ganztagsschule eine Verabredung geschlossen. Kinder, die Interesse an dem Nachmittagsangebot der Gemeinde haben, können noch im Offenen Ganztag zu Mittag essen und werden danach ins Gemeindehaus begleitet.
Auf Hausaufgaben wird verzichtet – das gilt auch für Grundschüler, die nicht im Offenen Ganztag sind und nach dem Mittagessen Zuhause zur Kinderbibelwoche aufbrechen. Der Plan ist aufgegangen: Aus jeder Tenter Grundschulklasse ist mindestens ein Kind bei der Kinderbibelwoche dabei. „Auch Gesichter, die wir bisher nicht kannten“, freut sich die Pfarrerin.
Drei Tage lang macht sich das ehrenamtliche Team um Pfarrerin Sabrina Frackenpohl-Koberski und Diakonin Trixi Fischer auf die Spurensuche nach den Wundern des Alltags. „Und wir haben schon ein paar entdeckt“, sagt die Pfarrerin. Das große Holzkreuz etwa, das ihnen einfach so gespendet worden sei. Das ehrenamtliche Engagement der vielen Helfer. Petrus, der lernt, über das Wasser zu gehen.
Nach dem gemeinsamen Singen und den Geschichten, die zum Mitmachen und Mitfühlen einladen, dürfen die Grundschüler durch das Gemeindehaus flitzen und die Stationen besuchen, die sie mögen. Sie können basteln und bauen, Gebetsgläser verzieren, das Holzkreuz gestalten, ihr eigenes Buch schreiben, Kunst mit den Füßen herstellen oder sich am Spielmobil austoben.
Jeden Tag gibt es einen kleinen Imbiss zur Stärkung. Und zum Abschluss der Kinderbibelwoche kommen am Donnerstagnachmittag die Eltern dazu. Alle gemeinsam feiern dann den Abschlussgottesdienst, den die Jungen und Mädchen mit vorbereiten.
„Wir wünschen uns, dass die Kinder merken: In der Kirche kann man Spaß haben“, sagt Sabrina Frackenpohl-Koberski. Und im besten Falle nähmen die Mädchen und Jungen eigene Wundererfahrungen mit Nachhause.
