Wermelskirchen Grundschüler besuchen „Baumkinder“

Wermelskirchen · 175 Jungen und Mädchen von Schwanen- und Haiderbachschule nahmen an den „Waldjugendspielen“ im Eifgen teil.

 Grundschüler erlebten die „Kinder“ des Waldes (v.l.): Nils, Waldbauer Hans-Hartwig Selbach, Merle, Referendarin Mona Preuß, Julia und Amy.

Grundschüler erlebten die „Kinder“ des Waldes (v.l.): Nils, Waldbauer Hans-Hartwig Selbach, Merle, Referendarin Mona Preuß, Julia und Amy.

Foto: Stephan Singer

Die „Tannenzapfen“ im Eifgenwald sind gar keine, es sind vielmehr die Zapfen von Fichten. Der entscheidende Unterschied: Die Zapfen an Tannen wachsen nach oben, die von Fichten hängen an den Zweigen herab. Dies war nur eine der vielen Facetten, die Waldbauer Hans-Hartwig Selbach den Kindern bei den jährlichen Waldjugendspielen im Eifgen erläuterte.

Die Station, die Selbach betreute, trug den Namen „Baumkinder“ und beschäftigte sich mit den „Früchten“ des Waldes, aus denen neue Bäume entstehen: besagte Zapfen oder Kastanien und Eicheln. Die Waldjugendspiele, unter Beteiligung von Stadt und Jägerschaft ausgerichtet von den Förstern des Forstamtes sowie der Wermelskirchener Forstbetriebsgemeinschaft, erstreckte sich über insgesamt neun Stationen, die 175 Jungen und Mädchen aus den vierten Klassen der Schwanenschule und Gemeinschaftsgrundschule Haiderbach, aufgeteilt in neun Gruppen, innerhalb von zweieinhalb Stunden „erwanderten“. An jeder Station behandelte ein Vertreter der beteiligten Organisationen ein spezielles Thema, sportlich oder eher mit theoretischem Frage-Antwort-Spiel galt es für die Kinder möglichst viele der zehn möglichen Punkte pro Station zu ergattern.

So begeisterten sich Nils, Merle, Julia und Amy von der Schwanenschule bei Hans-Hartwig Selbach von der Forstbetriebsgemeinschaft nicht nur dafür, dass der Waldbauer es verstand, mit einem zwischen die Finger geklemmten „Hut“ einer Eichel mit einem lauten Pfiff für Aufmerksamkeit zu sorgen. Selbach zeigte den Kindern den Unterschied zwischen einer Esskastanie und einer Rostkastanie. Wer letztere essen wolle, müsse schon ein Wildschein sein, beschrieb Selbach mit geduldigem Lächeln. Humorvoll präsentierte Selbach den Jungen und Mädchen einen angeknabberten Fichtenzapfen: „Das Eichhörnchen kenne ich persönlich.“

Ernsthaft ging es an der Station „Umweltsau“ von Förster Marvin Stiehl aus dem benachbarten Revier Neanderthal zu. Er spielte mit Zeltplane, reichlich herumliegendem Glas- und Plastikmüll sowie einer „Feuerstelle“ einen Camper im Wald: „Zelten im Wald ist verboten.“ Er gab den Kindern den grundsätzlichen Appell mit auf den Weg: „Alles, was wir Menschen in den Wald hinein bringen, nehmen wir auch wieder mit.“ Obendrein seien Hunde an der Leine zu führen, deren Hinterlassenschaft ebenfalls mitgenommen, denn diese wären schlicht und ergreifend eine „Sauerei“.

Weitere Stationen thematisierten unter anderem die forstbetrieblichen Werkzeuge und Geräten wie Kettensägen, die unterschiedlichen Baumarten im heimischen Wald oder den Wasserkreislauf. „Mit dem sogenannten Totholz haben wir uns ebenso beschäftigt – das ist Grundlage für neues Leben im Wald“, erläuterte Wermelskirchens Revierförster Stefan Springer: „Wir wollen mit der Aktion spielerisch Wissen vermitteln und sicherstellen, dass ein Kind mindestens ein Mal in seiner Grundschulzeit im Wald gewesen ist.“

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