Wermelskirchen KiJuPa-Votum gegen Freibad Dabringhausen

Wermelskirchen · Das Kinder- und Jugendparlament (KiJuPa) der Stadt Wermelskirchen hat sich jetzt mit 15:3-Stimmen für die Schließung des Freibades Dabringhausen ausgesprochen. Für den stellvertretenden Bürgermeister Dirk Wartmann ein "fatales Signal": "Den Jugendlichen ist sicher nicht klargemacht worden, dass das Geld nicht woanders ausgegeben, sondern ersatzlos gestrichen wird. Das Geld ist nicht da. Wir verschulden uns nur nicht höher."

Fatal sei das Signal deshalb, weil man mit allen politischen Parteien am Tisch des Fördervereins Freibad Dabringhausen gesessen habe. Er habe für weitere Gespräche den Auftrag bekommen, mehr Zahlen und Fakten zusammenzutragen. "Das Fazit aus der politischen Runde war eindeutig: Die Politik ist bereit, das Schwimmbad zu erhalten, aber nicht auf Kosten eines Zuschusses." Wie der Erhalt geschafft werden solle, wisse noch keiner: "Daran arbeiten wir gerade."

Keine Unterstützung durch KiJuPa

Die Freibad-Diskussion war ins KiJuPa durch einen offenen Brief von vier Dabringhausener Jugendlichen getragen worden: Alexandra Jaspert, Tim Zippert, Katharina Grad und Marielou Berg hatten 1305 Unterschriften für den Erhalt des Bades zusammengetragen und erhofften sich jetzt die Unterstützung des KiJuPas.

Jugendamtsleiterin Birgit Ludwig-Schieffers hatte den Kindern und Jugendlichen dann anhand von Zahlen erläutert, dass pro Besucher in 2011 die Stadt 15,36 Euro zuzahle. "Das Geld kann nur einmal ausgegeben werden", machte Ludwig-Schieffers den Jung-Parlamentariern klar. Würde ein jährlicher Zuschuss von rund 200 000 Euro ins Freibad fließen, müssten anderweitig Einsparungen vorgenommen werden — zum Beispiel beim Erhalt oder der Sanierung von Schulen. Bei der Abstimmung kam's dann zu dem Ergebnis — wobei einige auch meinten, man könne ja ins Eschbachtal schwimmen gehen.

Ludwig-Schieffers erklärte, dieses Thema dürfe man nicht unter den Tisch fallen lassen, wenn man die Kinder ernst nehmen wolle. Für Wartmann war's dennoch ein falsches Signal: "Hier kommt rüber, dass das Freibad platt gemacht werden kann. Hier geht's aber längst darum, wie man durch Eigeninitiative das Bad erhalten kann."

(RP)
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