Wermelskirchen Katt-Kids bauen ihren "Zoch"-Wagen

Wermelskirchen · Das erlebt Volker Niemz als Leiter des städtischen Betriebshofs nicht alle Tage. Er baute mit einigen der Katt-Kids einen Wagen für die Teilnahme am Rosenmontagszug in Dabringhausen. Im vergangenen Jahr waren die Jungen und Mädchen, die sich regelmäßig im Kinder- und Jugendbereich der Katt treffen, erstmals beim närrischen Treiben im Dorf. Das schraubte die Messlatte natürlich hoch, das Engagement und die Begeisterung sind groß.

 Testen für den Fotografen die Stehhöhe des "Hauses": Lukas Mazur, Katharina Puschmann, Jan Marquardt, Gabriel Allatta, Fin Abdellaoui, Abi Abdellaoui und Marc Bohlius.

Testen für den Fotografen die Stehhöhe des "Hauses": Lukas Mazur, Katharina Puschmann, Jan Marquardt, Gabriel Allatta, Fin Abdellaoui, Abi Abdellaoui und Marc Bohlius.

Foto: Meuter

War es im vergangenen Jahr "nur" ein Bus mit Anhänger, den der Betriebshof den Jugendlichen zur Verfügung stellte, ist es in diesem Jahr ein Pritschenwagen. "Der wird nächstes Jahr nicht mehr reichen, wenn die Kinder so begeistert weiter machen", lachte Volker Niemz, der bei Bau den Kindern zur Hand ging und mit Rat und Tat zur Seite stand. Herausgekommen ist nach rund sieben Stunden Arbeit auf dem Betriebshof ein acht mal acht Meter großes Haus. Kanthölzer bilden eine massive Konstruktion, als Wetterschutz dient ein Spitzdach aus Tischlerplatten. "Da braucht es schon ein paar starke Männer, um das Gebilde auf den Pritschenwagen zu heben", blickt Niemz auf das Karnevalswochenende aus. Denn: Der Pritschenwagen ist in den kommenden Tagen noch im regulären Einsatz. Am Karnevalswochenende bringt Volker Niemz den Wagen in die Katt, wo die Bogenbinderhalle der passende Ort ist, um das Haus auf der Ladefläche zu verankern und mit Dekoration zu verzieren. "Wir werden in den nächsten Tagen noch Tücher und Banner bemalen und mit Sprüchen versehen, damit unser Wagen genauso bunt ist wie unsere Truppe", erzählt Katt-Mitarbeiter Jan Marquardt, der als Kölner selbst Begeisterung für das närrische Treiben aufbringt. Die Kinder seien voller Elan bei der Sache und könnten sich im Rosenmontagszug hervorragend präsentieren.

Dieser Präsentation darf die passende Lautstärke nicht fehlen: Während die Fußgruppe mit 20 bis 25 Kindern und Jugendlichen begleitet, finden auf dem Wagen im Haus vier bis fünf Jugendliche im Wechsel ihren Platz, die als Discjockeys für närrische Musik sorgen. Ein Stromaggregat und eine "fette" Anlage verbauen die Katt-Kids dazu auf dem Wagen. "Die Kinder haben bei ihrer Premierenteilnahme in 2017 gesehen, was so alles möglich ist. Das hat die Messlatte hoch gesetzt", freut sich der Betriebshofleiter über die Abwechslung vom Berufsalltag.

Acht Kinder, teils mit väterlicher Unterstützung, griffen für den Wagenbau zu Sägen, Hammer, Zollstock und Akkuschrauber. Einen "blauen" Daumen zog sich übrigens niemand zu. "Ich führe die Konstruktion noch einem Gutachter vor, damit die Abnahme erfolgt. Danach kümmern sich die Katt-Kids alleine. Denn ich habe am Rosenmontag mit den Bauhof-Mitarbeitern genug anderes zu tun", sagt Volker Niemz.

(sng)
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