„Warm-Up-Party“ in Wermelskirchen Die „letzte Alaaf-Bastion“ der Innenstadt
Wermelskirchen · Die „Warm-Up-Party“ in der Gaststätte „Centrale“ in Wermelskirchen lockt Hunderte Närrinnen und Narren, die ausgelassen schunkeln, tanzen und singen und sich auf die „heiße“ Phase der Session einstimmen.
„Warm-Up-Meute“ feiert ausgelassen
Matthias Pahl steht mit Trompete in der einen, dem Mikrofon in der anderen Hand, in Schottenrock und mit einer vollkommen lückenlos mit Kölsch-Kronkorken benähten Jacke auf einer kleinen Bühne. Der dicht gedrängt tanzenden, schunkelnden und singenden Schar vor ihm im Saal der Gaststätte „Centrale“ ruft er immer wieder auffordernd zu: „Gebt Gas – it’s only Kneipenkarneval but I like it.“ Gemeinsam mit seinen Mitstreitern hat Matthias Pahl wieder die „Warm-Up-Party“ zur Einstimmung auf die „heiße“ Phase der fünften Jahreszeit organisiert.
„Endlich wieder“, stellt Caroline Klimpel von der Karnevalsgruppe „Noch Löher bei Kölle“, die mit einer mehr als zehnköpfigen Clique zum „Warm-up“ gekommen sind, fest: „Es ist so schööön (Anm. d. Red.: sie zieht dabei das Ö betonend in die Länge), dass wir wieder so zusammen sind und feiern können.“ Die von der Corona-Pandemie geprägte Zeit ohne Karneval wollen die „Löher“ endlich aus den Knochen tanzen.
Den im Laufe des Abends immer wiederkehrenden Aufforderungen zur Feierfreudigkeit von Matthias Pahl, die der Organisator immer wieder mit Solo-Trompeten-Einlagen passend zu den gerade aus der „Konserve“ erklingenden Karnevalsstücken garnierte, folgt das Publikum nur zu gerne. „Trinkt, lacht, tanzt und schunkelt“ lässt sich die Narren-Meute in der „Centrale“ nicht zweimal sagen.
Neben Einhörnern, Aerobic-Tänzerinnen, Gärtnern, Piraten oder auch Hippies tummeln sich viele rot-weiße Kostüme mit Aufschriften wie „Kölle“ oder „Cologne“ auf der „Warm-Up-Party“ – die Liebe zur nahe gelegenen Domstadt ist bei Wermelskirchens Karnevalsfans offensichtlich groß. Kein Wunder also, dass vor allem die kölschen Karnevalslieder, deren Liedtexte zum einfachen Mitsingen auf einer Leinwand präsentiert sind, bei den Besuchern für Stimmung sorgen. Die DJs Tim Huljus und Manuel Wiemann wissen das und sind darauf eingestellt – das Duo legt nicht zum ersten Mal bei der inzwischen in Wermelskirchen zur Tradition gewordenen „Warm-Up-Party“ auf. Die Besucher haken sich immer wieder unter und schunkeln emsig – kölsche Glückseligkeit mitten in der Wermelskirchener City.
Bergische Tollitäten feiern in Dabringhausens Hofburg
Trotz der wegen der stattlichen Besucherschar beengten Raumverhältnisse schaffen es die Tanzgarde der Dhünnschen Jecken und Rut-Wiess Dabringhausen schmissige Auftritte auf das Parkett zu legen. Rut-Wiess gelingt das ganz spontan, denn, so berichtet Rut-Wiess-Trainerin Kathy Klaar: „Wir sind eigentlich als Gäste hier, ein Auftritt war gar nicht vorgesehen.“ Etwas Hektik löst kurz vor dem Rut-Wiess-Auftritt nur die Musikfrage aus, denn niemand hat den eigens für die Choreografien zusammengestellten Mix dabei. Eine Viertelstunde später ist dieses Problem gelöst und der Auftritt kann starten.
Das Dawerkuser Dreigestirn, Prinz Roger, Bauer Holger und Jungfrau „Frieda“, nebst Gefolge lässt sich den schweißtreibenden Auftritt bei der „Warm-Up-Party“ nicht entgehen und feiert die Veranstaltung angesichts der weniger werdenden Narretei-Termine als „letzte Alaaf-Bastion“ in Wermelskirchen. Matthias Pahl und „Centrale“-Wirt Dirk Götz bekommen für das Aufrechterhalten dieser „Bastion“ den Sessions-Orde des Dreigestirns aus Dabringhausen
„Wir sind klein angefangen, aber inzwischen die größte Karnevalsveranstaltung in Wermelskirchen-Stadt“, kommentiert Sandra Pahl vom „Warm-Up“-Team das Geschehen. Dirk Götz zeigt sich glücklich: „Wir sind zufrieden, es ist ausverkauft.“ Da Kneipenkarneval durchaus auch vom Kommen und Gehen geprägt ist, herrscht ein ständiger Durchlauf von Gästen. Nach der „Warm-Up-Party“ taxiert Matthias Pahl die Besucherzahl bei rund 350 Närrinnen und Narren.
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