Wermelskirchen Kampf den Nebenkosten

Wermelskirchen · In ihrer "Energiesparmeister-Serie" zeigt die Bergischen Morgenpost bis zum 29. Januar auf, wie und wo man Energie sparen kann. Heute werden die Nebenkosten und der Energieausweis beleuchtet.

Die Mietnebenkosten werden in Deutschland häufig auch als "zweite Miete" bezeichnet. Für den Mieter ist nach Abschluss eines Mietvertrages die Grundmiete festgelegt und somit prinzipiell nicht mehr beeinflussbar. Anders sieht es jedoch bei den Nebenkosten aus. Zwar sind auch hier die Kosten etwa für die Straßen- oder Schornsteinfegerreinigung mehr oder weniger gesetzt, nicht jedoch für Heizung, Wasser oder Strom. "Diese verbrauchsabhängigen Faktoren zu beeinflussen, funktioniert am besten dann, wenn alle an einem Strang ziehen", betont Oliver Rakow, der Vertriebsleiter der Bergischen Energie- und Wasser-GmbH (BEW). Mit anderen Worten: Alle Beteiligten stehen zum Wohl der Menschen, die in der Wohnungen leben, in der Verantwortung.

Haus & Grund: Födermittel-Check

Dabei ist eine Arbeitsteilung durchaus sinnvoll und gewünscht. Für die Substanz des Gebäudes und damit auch der Wohnung ist der Eigentümer oder Vermieter verantwortlich. Ralph Haberstroh, der Vorsitzende des Vereins Haus & Grund in Hückeswagen, der auch für die Städte Wermelskirchen und Wipperfürth zuständig ist, bietet den Mitgliedern daher einen Fördermittel-Check an. Auf der Internetseite des Bundesverbands (www.haus-und-grund.net) können sich die Benutzer informieren, welche Förderungen Bund, Länder, Landkreise, Städte, Gemeinden oder Energieversorger unter anderem für die Modernisierung von Wohnraum zur Verfügung stellen. "Wir werden in diesem und im nächsten Jahr außerdem einige Vorträge anbieten. Energiesparmaßnahmen wird wahrscheinlich eines der Themen sein", kündigt Haberstroh an.

Die BEW ihrerseits informiert ihre Kunden und Interessenten unter anderem mit Broschüren zum Energiesparen. "Natürlich wollen wir Gas und Strom verkaufen. Aber zufriedene Kunden sind uns mindestens genauso wichtig, so dass wir unser Wissen über die Sparmöglichkeiten gerne teilen", versichert Rakow.

Den Hebel setzt der regionale Energieversorger unter anderem bei dem Versuch an, auf die Gewohnheiten der Menschen einzuwirken. Kleine Änderungen im Umgang mit Wärme, Wasser oder Strom hätten häufig größere Energieeinsparungen und Kostensenkungen zur Folge, sagt Rakow: "Wir geben Energiespartipps beim Heizen und Lüften, beim Umgang mit Wasser und mit elektrischen Geräten."

Ziel der Initiative ist es laut Aussage des BEW-Vertriebsleiters auch, bereits den Kindern den sinnvollen Umgang mit den Ressourcen näher zu bringen.

Bei Verstoß Bußgeld

Gemeinsames Werkzeug und Richtschnur ist der Energieausweis. Das Dokument zur energetischen Bewertung von Gebäuden ist auf Grundlage der Energieeinsparverordnung verpflichtend. Wird gegen die Pflicht verstoßen, droht im Extremfall ein Bußgeld bis zu 15 000 Euro. Gemeinsames Ziel aller Beteiligten ist jedoch nicht die Verhängung von Strafen, sondern die Reduzierung des Energieverbrauches zum Wohle der nachfolgenden Generation.

(RP)
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