Wermelskirchen Jurastudent fordert Rechtsanwalt heraus

Wermelskirchen · Für den CDU-Stadtverband kandidieren der 20-jährige Christian Klicki und der 55-jährige Dr. Bernhard Meiski. Der neue Vorsitzende hat die schwierige Aufgabe, die CDU in der Kommunalwahl und Bürgermeisterwahl zu positionieren.

 Für den CDU-Stadtverbandsvorsitzkandidieren der 20-jährige Jura-Student Christian Klicki (l.) und der 55-jährige Rechtsanwalt Dr. Bernhard Meiski .

Für den CDU-Stadtverbandsvorsitzkandidieren der 20-jährige Jura-Student Christian Klicki (l.) und der 55-jährige Rechtsanwalt Dr. Bernhard Meiski .

Foto: BM-Archiv

Ein spannender Wettbewerb um den Vorsitz des CDU-Stadtverbandes zeichnet sich ab, wenn der erst 20-jährige Jurastudent Christian Klicki und der gestandene Rechtsanwalt Dr. Bernhard Meiski am 23. April bei der Jahreshauptversammlung kandidieren. Der scheidende Stadtverbandsvorsitzende Dr. André Benedict Prusa rechnet sogar mit noch möglichen weiteren Kandidaten, die jetzt durch Bekanntwerden von Klickis und Meiskis Kandidatur noch aus der Reserve gelockt werden könnten.

Für "sehr interessant, spannend und anregend" hält Prusa die Tatsache, dass sich ein erst 20-Jähriger zutraut, den CDU-Stadtverband vor allem auch angesichts der anstehenden Kommunal- und Bürgermeisterwahlkämpfe zu führen. Klicki habe durchaus schon das Handwerkszeug, das ein Politiker benötige. Ob er sich dann auch tatsächlich gegen den erfahrenen Bernhard Meiski werde durchsetzen können, müsse sich eben bei der Wahl zeigen.

Prusa denkt aber, dass sich gerade die CDU auf ihren Anspruch besinnen müsse, Volkspartei zu sein. Deshalb müsse sie junge, dynamische Menschen, vor allem auch Powerfrauen in ihre Führungspositionen bringen. Nicht zu missachten sei dabei auch der Anspruch, den die Mediengesellschaft mit ihren sozialen Netzwerken wie Twitter und Facebook heutzutage auch an die Parteien stelle: "Und ein Klicki kennt sich da aus!", weiß Prusa. Klicki ist im derzeitigen Vorstand des CDU-Stadtverbandes ebenso wie Randolph Schmidt als Beisitzer tätig. Schmidt, der sich ebenso wie Stefan Leßenich aus familiären Gründen nun doch nicht als Kandidat für den Stadtverbandsvorsitz aufstellen lässt, möchte sich aber als stellvertretender Vorsitzender nominieren lassen. Momentan hat der CDU-Stadtverband zwei stellvertretende Vorsitzende.

Schmidt sagte der BM, er wolle sich jetzt noch in erster Linie um seine Familie, die teilweise noch kleinen Kinder, kümmern. Er schließe es aber nicht aus, zu einem späteren Zeitpunkt noch mehr politische Verantwortung übernehmen zu wollen. Als Kompromiss bis dahin wolle er im Orts- und Stadtverband und bei den Wahlkämpfen mitarbeiten. Der Kandidat Dr. Bernhard Meiski ist 55 Jahre alt. Er hat in Köln Jura studiert, war wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Bankrecht und hat über Bankrecht promoviert. 1989 gründete er mit einem Kollegen eine Kanzlei in Remscheid. Seit 1994 ist Dr. Meiski auch Fachanwalt für Steuerrecht und seit 2007 auch Fachanwalt für Erbrecht. Er engagiert sich in gemeinnützigen Stiftungen und war von 2000 bis 2008 Kreisvorsitzender der Mittelstands- und Wirtschaftsvereinigung.

Meiski lebt seit 1992 in Wermelskirchen, ist verheiratet, katholisch und hat fünf Kinder. Seit etwa vier Jahren ist er Mitglied in der CDU Wermelskirchen, seit zwei Jahren Beisitzer im Stadtverbandsvorstand. Bei der CDU Remscheid ist er aber schon seit seiner Schülerzeit aktiv gewesen. Er sagt: "Ich gehöre zwar zu den Menschen, die politikverdrossen sind, aber ich reagiere darauf so, dass ich was tun will." Wermelskirchen wolle er als Familienstadt erhalten wissen. Und da gebe es einige Dinge, wie den gegenläufigen Radverkehr in der Telegrafenstraße, den man nur mit Fassungslosigkeit betrachten könne und die man dringend wieder rückgängig machen müsse. Seine Fühler hatte Meiski schon vor vielen Jahren zur CDU Wermelskirchen ausgestreckt, sie aber dann wieder eingezogen, erzählt er: "Als Henning Rehse und Friedel Burghoff noch in der CDU waren, haben die mich angesprochen. Dann waren die plötzlich nicht mehr in der CDU und ich noch nicht richtig drin. Dann habe ich mich bis zu meinem neuen Anlauf erst mal wieder zurückgezogen."

(RP)
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