Workshop Jugendfreizeitplatz als Güterbahnhof

Wermelskirchen · Im Workshop diskutierten die Planer ihren Entwurf für die Anlage mit Vereinsmitgliedern und anderen Interessierten. „Spaßbremse“ Stadt: Für alle kreativen Vorschläge reicht das Geld nicht. Der Baubeginn ist immer noch unklar.

 Hier soll der Jugendfreizeitplatz Zenshäuschen entstehen.

Hier soll der Jugendfreizeitplatz Zenshäuschen entstehen.

Foto: teifel

Wie weit sollte der Sicherheitszaun um das Multifunktions-Spielfeld herumreichen? Könnte man neben dem Skatepark auch eine Graffiti-Wand installieren? Wäre es möglich, einen ausrangierten Güterwagon als Aufenthaltsort in das Gelände einzubauen? Eine Vielzahl an Fragen und kreativen Vorschlägen wurde am Donnerstagabend beim Workshop zum Jugendfreizeitplatz von den Teilnehmern in die Diskussion eingebracht.

Im AJZ Bahndamm hatten sich Mitglieder von Rollrausch, ADFC Wermelskirchen, der Jugendinitiative und weiteren beteiligten Vereinen eingefunden, um mit den Architekten vom Planungsbüro Landskate sowie Vertretern der Stadt den von Landskate vorgelegten Entwurf zum künftigen Freizeitplatz auf dem alten Bahnhofsgelände an der Dellmannstraße zu diskutieren und eigene Ideen einzubringen. Die Vorschläge werden nun in eine Überarbeitung des Entwurfs einfließen, die anschließend der Projektgruppe der Stadt vorgelegt wird. Schon zuvor hatte es unter dem Motto „Was ist auf dem Gelände möglich?“ Beratungen mit den zukünftigen Nutzern zur Gestaltung der Freizeitanlage gegeben.

Los ging es mit der Vorstellung des Entwurfes für die geplante Anlage durch Veith Kilbert und Tobias Zwickler von Landskate. Anhand eines detaillierten, am Computer erstellten Modells erläuterten die beiden Planer ihr Konzept. Als wichtigste Elemente stachen darin Skatepark und Multfifunktions-Spielfeld sowie ein Rastplatz für Radfahrer inklusive E-Bike-Ladestelle hervor. Optisch soll der Freizeitplatz einem Güterbahnhof nachempfunden werden: „Wir wollen damit der Geschichte des Ortes treu bleiben“, so Kilbert und Zwickler. Konkret heißt das: eckiges und kantiges Design, Schotter und Beton als Untergrund sowie Bepflanzung mit Birken.

 Der Blick auf die künftige Anbindung an Zenshäuschen: Hinter den ehemaligen Bahnschwellen, die noch weggeräumt werden müssen, soll der Radweg Richtung Innenstadt verlaufen.

Der Blick auf die künftige Anbindung an Zenshäuschen: Hinter den ehemaligen Bahnschwellen, die noch weggeräumt werden müssen, soll der Radweg Richtung Innenstadt verlaufen.

Foto: teifel

In der anschließenden Diskussion zeigten sich die Teilnehmer im Großen und Ganzen zufrieden mit dem Entwurf. Einige Aspekte wurden jedoch auch kritisch betrachtet: So hatten manche Teilnehmer etwa Bedenken wegen des Schotter-Untergrundes, da die Steine leicht auf dem Spielfeld oder dem Skatepark landen könnten. Vor allem gab es allerdings viele kreative Vorschläge zur Verbesserung des Konzeptes – ein Teilnehmer hatte beispielsweise die Idee, dass man Sonnenkollektoren auf dem Dach des Fahrrad-Rastplatzes anbringen könnte.

Die Vertreter der Stadt mussten in puncto Kreativität allerdings etwas bremsen. „Wir müssen im Auge behalten, was machbar ist und dabei viele Dinge berücksichtigen, etwa Lärmschutz, Entwässerung und natürlich die Gesamtkosten“, sagte Katja Töbelmann vom Amt für Jugend, Bildung und Sport. Sozialdezernent Stefan Görnert ist jedoch optimistisch, dass das Projekt am Ende gut gelingen wird: „Es wird Angebote für junge Menschen, aber auch für die ältere Generation geben – wir hoffen, dass Jung und Alt sich so zusammenbringen lassen“.

Keine Neuigkeiten gibt es bislang in Bezug auf den konkreten Baubeginn. „Hierzu lässt sich leider noch nichts sagen“, erklärte Katja Töbelmann. Für die Finanzierung des Platzes ist die Stadt derweil auch auf Spenden angewiesen, die teils von den Vereinen gesammelt werden. 6000 Euro seien auf diesem Wege bislang zusammengekommen - „die Kampagnen werden aber natürlich noch weitergehen“, so Töbelmann.

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