Mit Hilfe vom Verkehrs- und Verschönerungsverein Blockhütte für die Jugend in Dhünn

Wermelskirchen · Das neue und rustikale Gebäude besteht aus 20 Baumstämmen und kommt bei den Jugendlichen schon gut an. Bei der Aktion hilft der Verkehrs- und Verschönerungsverein (VVV) Dhünn tatkräftig mit.

 Die Jugendlichen beim Bau der Blockhütte. Auch ein kleiner Bagger ist im Einsatz, um die schweren Holzstämme zu bewegen.

Die Jugendlichen beim Bau der Blockhütte. Auch ein kleiner Bagger ist im Einsatz, um die schweren Holzstämme zu bewegen.

Foto: Stephan Singer

Sie könnte glatt dem Dreh eines Western-Films entsprungen sein, nimmt jedoch in der Nähe des Wanderparkplatzes Staelsmühle auf einer terrassierten Fläche unterhalb des Dhünner Kindergartens Formen an: Dort entsteht eine solide Blockhütte, die zukünftig als Jugend-Treffpunkt dienen soll. Analog zum Verfahren in Dabringhausen helfen Jugendliche beim Bau. Wesentliche und tatkräftige Unterstützung mit schwerem Gerät wie Raupenbagger sowie Kettensäge steuern Frank Jäger und Christian Stark vom Verkehrs- und Verschönerungsverein (VVV) Dhünn bei.

Die Außenwände der mit übereinander gestapelten und verschraubten Baumstämmen zusammengesetzten Konstruktion sind bereits deutlich erkennbar. Mittels Sparren, Rau-Spund und Dachpappe soll nun eine Überdachung gebaut werden – die ragt zwei Meter an der Frontseite vor, um einen Unterstand zu schaffen. Wie auch in Dabringhausen wird keine Tür eingebaut, was Polizei und Stadt fordern, um eine dauerhafte Einsehbarkeit zu gewährleisten.

„Die Hütte wird so stabil, dass unsere Kinder da noch hineingehen können“, sagen Till Schönherr (20 Jahre) und Luke Flitsch (15), die zu den Dhünner Jugendlichen zählen, die beim Bau helfen: „Wir werden die Hütte sicherlich nutzen – auf jeden Fall an den Wochenenden und in den Schulferien.“ Beispielsweise auf dem Schulhof der Grundschule in Dhünn habe es immer wieder Ärger wegen Lärm oder Müll gegeben.

Die Überlegung am ehemaligen Freibad einen Bauwagen als Jugendtreff aufzustellen, hätte sich wegen zu nahe wohnender Anlieger zerschlagen. „Die Idee für den jetzigen Standort entstand Ende 2019 – wir haben hier auf diese Fläche Schubkarren mit 26 Tonnen Schotter gefahren und verteilt“, berichtet Till Schönherr. Er ist froh, dass die Jugendlichen „an die Hand genommen“ werden, damit gemeinschaftlich eine Lösung entsteht: „Bloß weil ich volljährig bin und der Polizei meinen Ausweis zeige, bin ich nicht für alles verantwortlich.“

Es kämen obendrein zahlreiche Jugendliche von auswärts nach Dhünn: „Das sind teilweise 30 oder 40 Leute.“ Das bestätigt der Leiter des städtischen Betriebshofs, Volker Niemz, im Gespräch mit unserer Redaktion: „Die Dhünner Jugend will ihren Treff vernünftig haben. Da kann man schon mal abwarten, auf eine Eigendynamik und positive Entwicklung setzen, ohne gleich alles schlecht zu reden.“

Der Betriebshof steuerte das Material bei, über 20 Baumstämme werden in Dhünn verbaut. „Das ist kein Problem, denn wir haben bekanntlich tote Fichten genug“, stellt der in Dabringhausen wohnende Niemz fest und ergänzt mit einem Augenzwinkern: „Die Bäume für den Dhünner Treff stammen aus Dabringhausen.“ Im lokalen Wettstreit der Stadtteile kann auch Frank Jäger mithalten: „Die Blockhütte für unsere Jugendlichen ist schon etwas anderes als der Treff in Dabringhausen – die ist deutlich massiver.“

Zwei Mülltonnen – groß genug, dass darin auch eine Pizza-Schachtel Platz findet – hat der Betriebshof an der Hütte bereits installiert. „Sobald die Müllsäcke voll sind, bringen die Jugendlichen die an die Mehrzweckhalle Dhünn, wohin uns montags unsere Tour führt. Wir nehmen die dann mit“, hofft Niemz darauf, dass sich die Jugendlichen an die Verabredung halten. Ähnlich schätzt das auch der VVV-Vorsitzende Frank Jäger ein: „Manche Jugendliche scheinen ziemlich robust zu sein – ich hoffe, dass mit dem neuen Treff der Ärger ein Ende hat.“

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