Wermelskirchen Jetzt beginnen die mageren Jahre

Wermelskirchen · Der angesagte, harte Sparkurs zur Sanierung der städtischen Finanzen wird jetzt für alle erstmals richtig spürbar. Es wird auf die kommenden Jahre hin gestaffelt weitere Einschnitte geben. Bürgermeister Eric Weik erklärt, weshalb das nötig ist, auch wenn er sich damit nicht gerade beliebt macht.

 Sorgen bereiten Bürgermeister Eric Weik die städtischen Finanzen. Zur Sanierung des Haushaltes fährt er deshalb einen harten Sparkurs. Er sei nicht angetreten, um beliebt zu sein, sondern um das Richtige für Wermelskirchen zu tun, erklärt der Bürgermeister.

Sorgen bereiten Bürgermeister Eric Weik die städtischen Finanzen. Zur Sanierung des Haushaltes fährt er deshalb einen harten Sparkurs. Er sei nicht angetreten, um beliebt zu sein, sondern um das Richtige für Wermelskirchen zu tun, erklärt der Bürgermeister.

Foto: Nico Hertgen

"Wir müssen alle einen Riesenschritt zurückgehen": Unter diese Devise stellt Bürgermeister Eric Weik das Jahr 2012, aber damit auch die folgenden "mageren" Jahre für die Stadt Wermelskirchen. Zu Beginn des neuen Jahres wagt er jetzt einen Ausblick, umreißt die große Herausforderung, die auf Politik, Verwaltung, Vereine und letztlich alle Bürger zukomme, um die Finanzen der Stadt wieder in Ordnung zu bringen.

"Wir alle haben uns in den vergangenen (fetten) Jahren an einen Luxus gewöhnt, der nicht selbstverständlich ist. Das Geld, das Wermelskirchen übrig hatte, ist früher immer sofort wieder ausgegeben worden. Es sind keine Rücklagen geschaffen worden. Und das trifft uns jetzt mit voller Härte", sagt Weik. "Wir haben jedes Jahr etwa fünf Millionen Euro mehr ausgegeben, als andere Kommunen unserer Größenordnung und uns damit an einen Luxus gewöhnt, von dem wir jetzt Abstriche machen müssen", betont Weik und erläutert: "Das war so, weil wir Mehreinnahmen bei der Gewerbesteuer hatten. In diesem Jahr werde die Notwendigkeit, überall zu sparen, auch erstmalig so richtig spürbar: "Aber das ist nur der Einstieg", verdeutlicht der Bürgermeister. Wermelskirchen könne nur zukunftsfähig bleiben, wenn konsequent gespart werde. Und deshalb müsse es gestaffelte Einschnitte über die kommenden Jahre hinweg geben.

"Ich weiß, dass ich mich unbeliebt mache", sagt Weik mit Blick auf die Kritik, die er bisweilen für seinen Sparkurs zu hören bekommt. "Aber ich bin als Bürgermeister nicht angetreten, um beliebt zu sein, sondern um das Richtige für die Stadt zu tun," betont er. Denn Populismus, sich bei Vereinen einfach nur beliebt zu machen, sei nicht sein Weg. Er bekomme aber auch immer wieder von Bürgern gesagt, er solle seinen Kurs so fortsetzen, wie er es tue. Aber er gehe davon aus, dass es begleitend zu den Haushaltsberatungen noch etliche von "Scharmützeln" beispielsweise um die Musikschule und das Freibad Dabringhausen geben werde. "Aber da müssen wir durch", ist sich Weik sicher.

Aus Nothaushalt herauskommen

Andererseits sei er froh, dass es der Rat im alten Jahr noch geschafft habe, zu einem einheitlichen Kurs für die Haushaltseinbringung und -konsolidierung zu kommen. Möglichst am 19. März solle der Haushalt verabschiedet werden, mit Hochdruck werde daran gearbeitet.

Aber wann die Stadt aus dem derzeitigen Nothaushalt mit äußerst beschränkter Selbstständigkeit herauskomme und einen genehmigungsfähigen Haushalt beschieße, das hänge natürlich auch davon ab, wie viele "Scharmützel" oder Diskussionen es noch geben werde, bei denen sich die unterschiedlichen Interessenvertreter profilieren wollten. Denn die Interessenvertretungen reichten natürlich auch bis in die Politik hinein, weiß der Bürgermeister.

(RP)
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