Musikschule in Wermelskirchen Schlagzeuger gibt den Takt an

Wermelskirchen · Jens Olaf Mayland übernimmt die Leitung der Wermelskirchener Musikschule. Der Schlagzeuger unterrichtet bereits seit 30 Jahren Generationen von Schülern und ist somit ein „Eigengewächs“ des Hauses.

Die Vorsitzende des Trägervereins Musikschule Wermelskirchen ist foh, dass mit Jens Olaf "Paul" Mayland ein Urgestein aus eigenem Haus die Leitung übernimmt.

Die Vorsitzende des Trägervereins Musikschule Wermelskirchen ist foh, dass mit Jens Olaf "Paul" Mayland ein Urgestein aus eigenem Haus die Leitung übernimmt.

Foto: Stephan Singer

Ein vertrautes Gesicht gibt den Takt in der Musikschule vor: Jens Olaf Mayland, vielen unter dem Spitznamen „Paul“ bekannt, übernimmt die Leitung. Der 52-Jährige gibt bereits seit 30 Jahren Schlagzeug-Unterricht an der Musikschule – er ist mit dem Team, den Strukturen und räumlichen Gegebenheiten vertraut.

Dass der gebürtige Wermelskirchener, der in Leichlingen wohnt, die Musikschule im Takt hält, ist ihm durchaus zuzutrauen, denn als studierter Schlagzeuger ist Jens Olaf Mayland mit passenden Rhythmen vertraut. Über die Region hinaus hat er einen herausragenden Ruf als Drummer. Zuletzt vertrat er für einen Monat den „Bläck Fööss“-Schlagzeuger Ralph „Gus“ Gusovius, der sich einer Knie-Operation unterziehen musste. Den Wermelskirchenern ist Mayland auch als Schlagzeuger von der inzwischen aufgelösten Coverband „Jokebox“ oder auch von den Bands „Pit und die Allerwertesten“ sowie „Just Cash“ bekannt.

Jens Olaf Mayland tritt in die Fußstapfen von Celia Spielmann, die im Mai spektakulär ihren Rücktritt erklärt hatte. Hintergrund waren Existenzsorgen der Musikschule und damit verbundene Forderungen an Stadt sowie Kommunalpolitik nach mehr Geld. Das hatte zu kontorversen Diskussionen geführt. Der Bitte der Musikschule folgte der Stadtrat nur teilweise und schrieb der Musikschule eine Organisationsstruktur-Analyse in das Hausaufgabenheft.

„Es ist durchaus denkbar, dass diese Analyse positive Impulse bringt“, blickt Jens Olaf Mayland aus: „Eigentlich kann das nur Gutes bringen, denn ich bin von der Musikschule und ihrer Arbeit überzeugt.“ Möglicherweise müsse in Zukunft mehr Lobby-Arbeit betrieben werden, auch wenn dieser Begriff negativ behaftet sei, schätzt Mayland ein: „Jeder muss wissen, wie ungemein viel diese Musikschule wert ist.“

Anke Schopphoff, Vorsitzende des Trägervereins der Musikschule, zeigt sich im Gespräch mit unserer Redaktion froh, mit Jens Olaf Mayland eine Leitung aus den eigenen Reihen gefunden zu haben: „Wir hatten Jens durchaus dafür im Auge, mussten ihn aber davon überzeugen.“ Der neue Leiter, der seine Rolle als Dozent nicht an den Nagel hängt und weiter Unterricht an der Musikschule geben will, sei gut vernetzt und kenne sich aus: „Er weiß auch, dass nicht alles so heiß gegessen, wie gekocht wird.“

Die öffentlichen Diskussionen und Querelen im Frühjahr hätten der Musikschule geschadet: „Wir waren von der Reaktion aus der Politik auch erschrocken, denn eigentlich ist die Zusammenarbeit mit der Stadt immer positiv.“ Die Vereinsvorsitzende erinnert: „Die Musikschule ist nicht einfach mit einem beliebigen Verein vergleichbar, denn wir übernehmen eine öffentliche Aufgabe, die eigentlich die Stadt erfüllen muss.“ Dass in Wermelskirchen ein Verein die Musikschule trage, sei eine historisch gewachsene Gegebenheit. Diese Geschichte ist keine kurze: Der Verein Musikschule Wermelskirchen wurde 1952 gegründet und blickt somit auf sieben Jahrzehnte des Bestehens zurück.

Ihm gehe es nun darum, die gute Arbeit der Musikschule auf Kurs zu halten, denn Celia Spielmann habe das Schiff in eine gute Richtung gelenkt, beschreibt Jens Olaf Mayland seinen Schwerpunkt als neuer Leiter. Darüber hinaus wolle er Kernprobleme aufspüren und lösen: „Mir geht es nicht um Widerstand oder einen Konfrontationskurs.“ Auch die Projekte, die ihm immer besonders viel Spaß machten, wolle er als Musikschulleiter weiter selbst ausüben: Beispielsweise die Betreuerrolle bei der Kinderstadt in der Kattwinkelschen Fabrik in den Sommerschulferien.

„Es gibt Eltern, die einst bei mir Unterricht hatten und heute ihre Kinder zu mir in die Musikschule geben“, sagt Jens Olaf Mayland mit spürbarer Begeisterung. Anke Schopphoff fügt an: „Manche Wermelskirchener Familien besuchen die Musikschule in dritter Generation.“ Das habe auch immens viele positive Effekte auf die musikalische Landschaft der Stadt, in der viele einstige Musikschulschüler als Musiker aktiv seien.

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