Serie Für Die Kirche Aktiv "Jeder kann etwas bewegen"

Wermelskirchen · Michael Siepmann engagiert sich für die Christliche Versammlung in der Schillerstraße. Er brennt für die Sache. Angefangen hat alles in der Evangelisch-freikirchlichen Gemeinde in Dhünn. Die Gemeindevielfalt in der Stadt weiß er heute zu schätzen.

 Das ehrenamtliche Engagement ist für Michael Siepmann oft genug auch "Berufung" gewesen.

Das ehrenamtliche Engagement ist für Michael Siepmann oft genug auch "Berufung" gewesen.

Foto: J. Moll

Wermelskirchen Wenn Michael Siepmann um Hilfe gebeten wird, dann sagt er nicht oft Nein. Meistens ist er dabei, hilft, wo er helfen kann. "Als Jesus für die Menschen starb, da hat er auch nicht gesagt: 'Ach, kann das nicht jemand anders machen?' oder 'Das liegt mir nicht so'", erklärt Michael Siepmann.

Als er selbst erstmal erkannt habe, was Jesus für ihn bereit war, zu opfern, da habe er beschlossen: Rausreden kommt für ihn nicht mehr in Frage. Schließlich könne jeder dort etwas bewegen, wo er lebt. Also macht sich Michael Siepmann mit dem Gideonbund auf den Weg in die Schulen und erzählt von seinem Glauben. In seiner Gemeinde, der "Christlichen Versammlung" in der Schillerstraße, hat er die Aufgabe eines Diakons übernommen und kümmert sich um die Öffentlichkeitsarbeit. Seit einiger Zeit gehört er zudem zum Kreis der Allianz in Wermelskirchen. Evangelische Christen ganz verschiedener Gemeinden sitzen dann an einem Tisch, beten gemeinsam für die Stadt, die Welt, für die Menschen und ihre Gemeinden. "Dann geht es nicht um die Grenzen und das, was uns unterscheidet", sagt Siepmann, "sondern es geht um das, was uns verbindet."

Bunt und reichhaltig sei die kirchliche Landschaft in Wermelskirchen. Manchmal habe er sich gefragt: An wen würde Paulus, dessen berühmte Briefe an Gemeinden im Neuen Testament veröffentlicht wurden, wohl in Wermelskirchen seine Briefe schicken? Schließlich gebe es so viele verschiedene Gemeinden, so viele Adressen, an denen die Menschen Gottesdienst feiern und christliche Gemeinschaft leben. Aber dann sei ihm klargeworden: Paulus würde wohl einfach an die Christen schreiben. "Es ist ein Reichtum, dass wir so viele Gemeinden haben", sagt der vierfache Vater heute, "denn Gott spricht die Menschen auf verschiedene Weisen an."

Das erlebte er selbst schon früh: Mit seinen Eltern besuchte er die Evangelisch-freikirchliche Gemeinde in Dhünn. "Meine Kumpels und ich wollten immer im Männerchor singen", erzählt er. Und genau dort begann sein ehrenamtliches Engagement für das Gemeindeleben. Er stehe gerne in der zweiten Reihe, sei früher noch deutlich zurückhaltender gewesen, aber er engagiere sich gerne. Das gilt für den Einsatz im "Schiller-Café" vor dem Gemeindehaus in der Schillerstraße während der Kirmes, aber auch dann, wenn Menschen gesucht werden, die in der Nachbarschaft Grüße und Blumen der Gemeinde verteilen. "Und wenn man für eine Sache brennt, dann muss man ja gar nicht groß gefragt werden", sagt Michael Siepmann und erinnert sich daran, dass sein ehrenamtliches Engagement oft genug auch "Berufung" gewesen sei. Während er noch darüber nachgedacht habe, wo er sich künftig einbringen könne, habe das Telefon geklingelt und ein Freund habe ihn in den Gebetskreis der Allianz eingeladen. So sei das oft gewesen.

In diesem Jahr ist Michael Siepmann 49 Jahre alt geworden. Ans Aufhören denkt er nicht. "Das ist nicht immer Friede, Freude, Eierkuchen im Ehrenamt", sagt er, "aber das ist mein Weg und den will ich gehen."

(resa)
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