Wermelskirchen Jecken rauchen beim Tenter Meddemang
Wermelskirchen · Die Stimmung bei der Party war bestens, doch mehrere Gäste ärgerten sich über Raucher in der Turnhalle. Dabei ist das Rauchverbot gesetzlich geregelt – ohne Ausnahmen. Der Festausschuss in Dabringhausen kündigt strenge Kontrollen an.
Die Stimmung bei der Party war bestens, doch mehrere Gäste ärgerten sich über Raucher in der Turnhalle. Dabei ist das Rauchverbot gesetzlich geregelt — ohne Ausnahmen. Der Festausschuss in Dabringhausen kündigt strenge Kontrollen an.
Die Turnhalle war am vergangenen Samstag wieder eine Karnevalshochburg: Mehr als 300 Jecken feierten beim traditionellen "Tenter Meddemang" eine große Party. Die Stimmung war bestens, die Karnevalsfans feierten ausgelassen — ein Durchkommen war spät am Abend nur noch schwer möglich. Bei einigen Gästen wurde die gute Laune zwischenzeitlich allerdings etwas getrübt. Der Grund: Mehrere Karnevalsfans hielten sich nicht an das seit Mai 2013 geltende Rauchverbot — und zündeten sich in der Halle ihre Zigaretten an.
"Ein Veranstalter ist dafür verantwortlich, dass das Nichtraucherschutzgesetz eingehalten wird. Wir gehen grundsätzlich davon aus, dass der Veranstalter sich an die gesetzlichen Regelungen hält", sagt Jürgen Graef auf Anfrage. Der Dezernent macht noch einmal deutlich, dass es bei der aktuellen Gesetzeslage keine Ausnahmen mehr gebe. "Wir haben für den Meddemang keine Ausnahmegenehmigung erteilt", sagt er. Bis gestern Nachmittag seien beim Ordnungsamt keine Anzeigen wegen Missachtung des Rauchverbots eingegangen. Und was sagt der Veranstalter dazu, dass mehrere Jecken in der Turnhalle geraucht haben? "Unsere Brandschutzwachen haben die Gäste immer wieder aufgefordert, nicht in der Halle, sondern draußen zu rauchen", sagt Peter Thiel, Chef der Wermelskirchener Feuerwehr. Die meisten seien der Aufforderung auch nachgekommen. Wenn sich andere Gäste beschweren möchten, müssten sie Anzeige beim Ordnungsamt erstatten, sagt Thiel. Für das nächste Jahr müsse man eine Lösung finden, mit der alle leben können. Thiel: "Zum Beispiel direkt am Eingang darauf aufmerksam machen, dass absolutes Rauchverbot gilt."
Ein hohes Bußgeld will der Festausschuss in Dabringhausen nicht riskieren. Daher wird bei der Altweiberparty am Donnerstag und der Feier "Wir unter uns" am Samstag in der Mehrzweckhalle alles daran gesetzt, um das Rauchen in der Halle zu unterbinden, versichert Sprecher Andreas Posingies. "Wir bauen extra draußen zwei Zelte auf und schaffen über einen separaten Ausgang einen Raucherbereich."
Das bedeute einen erheblichen finanziellen Mehraufwand, denn nicht nur die Zelte und "Heizpilze" müssen angeschafft werden, auch das Sicherheitspersonal muss aufgestockt werden, um das Einhalten des Rauchverbots auch entsprechend kontrollieren zu können. "Dadurch haben wir Mehrkosten von bis zu 2000 Euro pro Veranstaltung. Wir investieren dieses Geld, weil wir zu 100 Prozent dahinterstehen. Wir möchten allen Gästen gerecht werden", betont Posingies.