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Jakobskreuzkraut bedroht Pferde Giftiges Kraut bedroht Pferde

Wermelskirchen · Über Heu gelangen Giftstoffe des Jakobskreuzkrauts in den Körper der Tiere. Die Pflanze breitet sich aus. Pferdebesitzer sind in Sorge.

 Stefanie Liese - Pferde und Jakobskreuzkraut

Stefanie Liese - Pferde und Jakobskreuzkraut

Foto: Moll, Jürgen (jumo)

Es wird etwa einen Meter groß, bildet kleine, sonnengelbe Blüten – und ist ebenso giftig wie schwer zu bekämpfen: Auf vielen Wiesen und Weiden rund um Wermelskirchen gedeiht das Jakobskreuzkraut (auch Jakobs-Geiskraut genannt). Auch wenn Pferde und andere Nutztiere die Pflanze zumeist aufgrund ihres bitteren Geschmacks meiden, besteht das Risiko einer Vergiftung – denn wenn Wiesen, auf denen die Pflanze wächst, gemäht werden, gelangen die Giftstoffe ins Heu. Auch nach dem Trocknen des Heus sind die Gifte noch vorhanden, werden von Nutztieren jedoch tückischerweise nicht bemerkt und mit der Nahrung aufgenommen. Gefahr geht auch von jungen Pflanzen aus, denn diese schmecken im Gegensatz zu den ausgewachsenen Kräutern noch nicht bitter und können von Nutztieren gefressen werden.

Pferdebesitzerin Stefanie Liese ist darum bemüht, die Verbreitung des Krauts einzudämmen: „Um die Pflanzen loszuwerden, muss man sie ausstechen – aber auch das hilft nicht immer, denn das Jakobskreuzkraut kommt schnell wieder“, erklärt Liese. Nicht auf allen Wiesen ist das Unkraut zu finden, aber laut Stefanie Liese ist „in manchen Gebieten alles gelb – im letzten Jahr waren zum Beispiel einige Stellen an der B51n stark betroffen“. In Kuhmilch oder Bienenhonig kann das Pflanzengift ebenfalls gelangen – auch für Menschen ist das Jakobskreuzkraut also durchaus nicht ungefährlich. Stefanie Liese hat das Kraut auf ihrer Weide in Eipringhausen bereits ausgestochen: „Ganz so viele Pflanzen wie an anderen Stellen gibt es bei uns auf der Weide nicht, aber man muss aufmerksam sein“, sagte Liese.

Tierarzt Georg Theben von der Praxis am Flügel bestätigt die Gefährlichkeit des Jakobskreuzkrauts: „Die Giftstoffe lagern sich ähnlich wie bestimmte Schwermetalle in der Leber ein“, erklärte Theben. Wenn Tiere über einen längeren Zeitraum vergiftetes Futter konsumieren, erhöht sich also die Dosis im Körper. „Die Leber wird dadurch geschädigt, und es zeigen sich breit gefächerte Vergiftungserscheinungen“, so Theben weiter. Im Extremfall kann die Vergiftung auch zum Tod führen. Eine medikamentöse Behandlung gibt es dem Tierarzt zufolge nicht: „Man kann nur versuchen, die Leber zu entlasten“.

Das wichtigste Mittel, um die Schäden zu bekämpfen, ist also die präventive Entfernung der Giftpflanzen. Stefanie Liese weist darauf hin, dass sowohl Pferdebesitzer als auch Landwirte selbst die Augen offen halten können. „Wenn man die Pflanzen so früh wie möglich aussticht, kann man dazu beitragen, dass sie sich nicht weiter ausbreiten“, sagte Liese. Beim Entfernen sind Schutzhandschuhe dringend zu empfehlen – denn möglicherweise kann das Gift durch Aufnahme über die Haut in den menschlichen Körper gelangen.

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