Wermelskirchen Irrfahrt – wo ist hier die Innenstadt?

Wermelskirchen · Aus der Sicht eines Ortsfremden ist die Innenstadt sehr schlecht ausgeschildert. Wichtige Orte wie Krankenhaus, Polizei und Rathaus sind schwer bis gar nicht zu finden. Der Fremde wird im Kreis und wieder aus der Stadt herausgeleitet.

 An der Dellmannstraße wird zwar auf die Stadtkirche hingewiesen. Es fehlen aber weitere Schilder in der Innenstadt.

An der Dellmannstraße wird zwar auf die Stadtkirche hingewiesen. Es fehlen aber weitere Schilder in der Innenstadt.

Foto: Jürgen Moll

Kommt ein ortsfremder Autofahrer nach Wermelskirchen und sucht Rathaus, Polizei oder Krankenhaus....dann verirrt er sich, fährt im Kreis oder wird wieder aus der Stadt herausgeleitet: Denn die Beschilderungen sind teilweise mangelhaft, missverständlich oder gar nicht erst vorhanden. Darauf machten Ortsfremde die BM aufmerksam, die daraufhin in einer Testfahrt durch die Stadt Erstaunliches feststellen musste.

Die meisten Fremden kommen über die Dellmannstraße entweder aus Richtung Autobahn oder aus Richtung Bergisch Born/Remscheid auf Wermelskirchen zu. Wollen sie zum Beispiel ins Rathaus/Bürgerzentrum, dann leiten sie die Hinweisschilder zwar über den Durchstich Eich nach links. Dann ist aber im vor und hinter dem Kreisel Jörgensgasse nicht mehr zu erkennen, wie es weitergeht. Fährt der Fremde zufällig weiter in den Brückenweg, dann kommt er zufällig zu Rathaus und ebenso rein zufällig zur Polizeiwache, die übrigens nirgendwo ausgeschildert ist.

Spannend wird es aber, wenn der Ortsfremde in die Kölner Straße abbiegt. Dann findet er, wenn er nicht gerade ein Navigationsgerät an Bord hat, die Innenstadt überhaupt nicht. In die Taubengasse soll und würde er nicht einbiegen. Im weiteren Verlauf könnte er theoretisch links in die Thomas-Mann-Straße einbiegen und dann wieder auf die Dellmannstraße fahren, obwohl die Schilder dort nur nach Leverkusen bzw. Remscheid und Wuppertal.

Wie auch immer sich der Autofahrer dreht und sein Kfz wendet, er fährt im Kreis oder aus der Stadt hinaus. Die Route andersherum vom Belten aufgebaut, führt ihn von der Dellmannstraße links über die Thomas-Mann-Straße dann rechts mit dem Hinweis "Zentrum" am Busbahnhof entlang.

Folgt er der Straße geradeaus, dann stößt er auf die Einmündung Brückenweg/Telegrafenstraße und damit auf ein Riesenproblem: Da ist nämlich neuerlings nur noch das Schild "Durchgangsverkehr" angebracht, um den Verkehr aus der Telegrafenstraße heraus zu halten. Die Hinweise Rathaus und Polizei sind verschwunden. Da ein Ortsfremder aber davon ausgehen muss, dass ihn der Durchgangsverkehr wieder aus dem Zentrum herausbringt, fährt er auf die Telegrafenstraße und kann dann nur vermuten, dass das nicht besonders ansehnliche Gebäude mit dem Gerüst das Rathaus/Bürgerzentrum ist. Die Polizeiwache findet er erst gar nicht.

Ausgangs der Telegrafenstraße "darf" er dann rechts in den Brückenweg fahren und wiederum durch Zufall Rathaus und Polizei entdecken. Oder er fährt in den Kreisverkehr ein und befindet sich dann, ehe er sich's versieht, wieder auf der Ortsumgehung oder auf dem Weg nach Tente.

Und das Krankenhaus ist zwar von der Dellmannstraße aus über die Schillerstraße gut beschildert. Aus Richtung Belten gelangt der Ortsfremde aber nur bis zum Markt, der übrigens als Zentrum beschildert wird. Dann ist Schluss mit der Orientierung. Am Markt kann der Ortsfremde nur links abbiegen. Hält er sich im weiteren Verlauf geradeaus, dann könnte er das Gymnasium für ein Krankenhaus halten, oder rechts ab das Berufskolleg oder die Katt. Natürlich wird er irgendwann beim Fahren im Kreis bemerken, dass die Schulen nicht das Krankenhaus sein können. Dann wird er die Stockhauser Straße weiter hinunter fahren und mangels beschilderung nicht mehr weiter wissen.

Regelrechte Schilderwälder fallen etwa auf der Telegrafenstraße aber auf, was die Radfahrer-Zeichen anbelangt. Es gibt aber auch Fälle von zu sparsamer Beschilderung beispielsweise für die Stadtkirche. Die beiden Hinweistafeln an der Dellmannstraße mit dem Bild der Kirche und der Angabe "um 1200" verwirren, weil der schnell Vorbeifahrende meint, 1200 Meter bis zu besagter Kirche zurücklegen zu müssen.

Außerdem fehlen im weiteren Verlauf der Straßen Hinweise, diese Kirche auch zu finden. Die Kirche St. Michael und die Stadtkirche findet der ortsfremde Autofahrer dann aber wiederum zufällig, wenn er bei der Durchfahrt durch die Kölner Straße und den Markt vergeblich das Stadtzentrum mit Rathaus und Polizei suchen sollte.

(RP/rl)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort