Iron-Man auf Mallorca Nach dem Ziel ist vor dem nächsten Start

Wermelskirchen · Chris Zimmermann absolvierte auf Mallorca sein zweites 70.3-Rennen. Im August folgt das nächste. Und im kommenden Jahr soll es dann eine „richtige“ Iron Man-Teilnahme über die doppelten Distanzen werden.

Seine „Traumzeit“ hat er nicht ganz erzielen können, ein „traumhaftes Erlebnis“ war es allemal: Der Wermelskirchener Chris Zimmermann ging beim größten Iron Man 70.3-Rennen Europas auf Mallorca an den Start. Am Ende sprang bei mehr als 3000 Startern Platz 72 in der Gesamtwertung heraus, in seiner Altersklasse belegte der 32-Jährige unter 400 Mitstreitern den 14. Rang,

 Chris Zimmermann trainierte für das große Rennen im Eifgen-Stadion. Außerdem gab’s ein Trainingslager auf Mallorca.

Chris Zimmermann trainierte für das große Rennen im Eifgen-Stadion. Außerdem gab’s ein Trainingslager auf Mallorca.

Foto: Peter Meuter (pm)

Das sind beachtliche Ergebnisse, denen Zimmermann aber keine allzu große Bedeutung zumisst: „Ich bin nicht angetreten, um eine bestimmte Platzierung zu erreichen.“ Sein Ziel sei seine ambitionierte Wunschzeit von vier Stunden und 30 Minuten gewesen, für die er sieben Minuten zu langsam war. „Letztlich war ich im Ziel zufrieden mit mir. Über so lange Distanzen kann viel schief gehen“, sagt er.

Ein Iron Man 70.3 setzt sich aus 1,9 Kilometer (1,2 Meilen) Schwimmen, 90 Kilometer (56 Meilen) Fahrradfahren und 21,1 Kilometer Laufen (13,1 Meilen; Halbmarathon) zusammen – die Summe der Gesamtmeilen von 70,3 findet sich im Namen wieder. Seine Zeiten beim Schwimmen und Radfahren seien in Alcudia im Norden Mallorcas hervorragend gewesen, erzählt der Triathlet, der beruflich als Verkäufer im Baustoffhandel arbeitet: „Ab dem 14. Kilometer beim Laufen wollten meine Beine nicht mehr so wie ich. Da nahm meine Leistung ab. Vielleicht hätte ich mehr auf die Zähne beißen sollen, habe aber wohl beim vorherigen Radfahren zu viel Kraft vergeben.“ Das Laufen belaste die Knochen nun einmal am meisten. Andererseits würde das Laufen viele schöne Momente liefern, erinnert sich Zimmermann an das Mallorca-Rennen: „Da nimmt man schon die Umgebung und das Publikum wahr. Beim Radfahren hat man dagegen eher einen Tunnelblick.“

Letzteres sei bei Strecken wie der auf Mallorca auch unumgänglich: „Dort gab es technisch sehr anspruchsvolle Haarnadelkurven, auf die wir mit 90 Stundenkilometer zugefahren sind und dann auf zehn Stundenkilometer herunterbremsen mussten.“

Um solche sicherheitsrelevanten Details zu kennen und sich ausgiebig vorbereiten zu können, war Chris Zimmermann zwei Monate vor dem Start eigens im Trainingslager auf Mallorca: „Da haben wir uns die Strecke angeschaut und vor Ort trainiert.“ Im Trainingslager half noch ein geliehenes Rennrad aus, zum eigentlichen Rennen nahm Zimmermann sein eigenes Fahrrad auseinandergebaut in einem speziellen Koffer mit.

Gute Erinnerungen haben Chris Zimmermann und seine Lebensgefährtin Sarah Mebus (27 Jahre), die selbst inzwischen mit dem Triathlonfieber infiziert ist, an das faire Publikum beim Spektakel auf Mallorca: „Die haben jeden angefeuert, selbst wenn sie ihn nicht kannten.“ Als „traumhaftes Erlebnis“ beschreibt Chris Zimmermann die Teilnahme, die er aus eigener Tasche mit Hilfe von einigen Sponsoren finanziert hat: „Nach dem Rennen waren meine Beine drei Tage ziemlich schwer und ich hatte einen leichten Durchhänger.“

Nun seien Motivation und die Struktur im Training wieder zurück: „Ich habe Lust, und es macht mir Spaß. Wenn der Körper Ruhe braucht, muss man ihm die Zeit geben.“ Von gravierenden Ausfällen durch Krankheit oder Verletzung blieb der Wermelskirchener Sportler, der pro Jahr an etwa 20 Rennen teilnimmt, bislang verschont.

Darauf baut und hofft Chris Zimmermann weiter, denn für ihn ist nach dem Zieleinlauf bereits vor dem nächsten Start. Am 26. August – wenn andere Wermelskirchener auf der großen Herbstkirmes feiern – will er beim Iron Man 70.3 im österreichischen Zell am See-Kaprun an den Start. Für das kommende Jahr werfen noch hochkarätigere Vorhaben ihre Schatten in Chris Zimmermanns Sportlerleben voraus: Dann will er am 7. Juli 2019 bei der „Challenge Roth“ in Nordbayern an den Start – das ist dann ein „richtiger“ Iron Man über die klassischen Distanzen von 3,8 Kilometer Schwimmen, 180 Kilometer Radfahren und 42 Kilometer Laufen.

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