Wermelskirchen Investor soll Freibad retten

Wermelskirchen · Ein nicht genannter Investor will im Freibad Dabringhausen einen Wellness-Bereich bauen. Der Förderverein sieht dies als letzte Chance, das Bad zu erhalten. Die geplanten Zuschüsse für die kommenden Jahre reichten nicht.

 Auf dem Gelände des Freibades Dabringhausen will ein Investor einen ganzjährig betriebenen Wellness-Bereich bauen. Dann könnten Synergieeffekte genutzt werden, um die Kosten zu senken, so der Förderverein.

Auf dem Gelände des Freibades Dabringhausen will ein Investor einen ganzjährig betriebenen Wellness-Bereich bauen. Dann könnten Synergieeffekte genutzt werden, um die Kosten zu senken, so der Förderverein.

Foto: Moll

Die Zukunft des Freibades Dabringhausen ist ungewisser denn je: Der Förderverein (FFD) hat eine eigene Trägerschaft des Bades gründlich geprüft. Ergebnis: "Die in der jüngsten Ratssitzung vorgeschlagenen Zuschüsse von 100 000 Euro für 2012 und 75 000 Euro für die Folgejahre reichen nicht aus", sagte Martina Djenati, die Vorsitzende des Fördervereins, gestern auf Anfrage der BM.

Der FFD hat laut Djenati ein Konzept ausgearbeitet, wie die Finanzierung und somit der Erhalt des Freibades funktionieren könnte. Das Konzept würde von drei Säulen getragen: vom künftigen Trägerverein, von der Stadt — und von einem Investor. "Wir stehen in Kontakt mit einem möglichen Investor, der die Freibadanlage in einen ganzjährigen Wellness-Bereich in Form einer Stiftung erweitern möchte", sagte die FFD-Vorsitzende. Der Investor sei bereit, sich einzubringen, er habe dem Förderverein ein Konzept "mit konkreten Vorstellungen" vorgelegt. Auf dem Freibadgelände soll demnach laut Djenati ein überdachter Wellness-Bereich entstehen, der "zum Relaxen" einlädt. "Es sollen sich dabei Synergien ergeben, die das Defizit des Bades verringern werden, zum Beispiel mit effizienter und moderner Heiztechnik." In einem Brief hat Djenati Bürgermeister Eric Weik und die Fraktionsvorsitzenden über das neue FFD-Konzept informiert.

Ein Name wird nicht genannt

Den Namen des Investors, ob es sich um eine Einzelperson oder um ein Unternehmen handelt, und zu einem möglichen Investitionsvolumen wollte sich Djenati auf BM-Anfrage nicht äußern: "Dazu kann ich noch nichts sagen. Der Investor war zuletzt nicht erreichbar. Ich muss mit ihm sprechen, bevor ich Einzelheiten nenne", sagte Djenati, die hofft, morgen bei einem Informationsabend mehr sagen zu können.

Der Vorsitzenden ist klar, dass der Bau eines Wellness-Bereichs von vielen Faktoren abhängig ist. Djenati möchte daher — vor der entscheidenden Ratssitzung am Montag — das Gespräch mit der Stadt suchen, um über das Konzept zu sprechen. Der Bau eines Wellness-Bereiches ist aus Naturschutzgründen nicht ausgeschlossen. Das Bad liegt in einem Landschaftsschutzgebiet, im Zuge der Bebauungsplanung könnte unter strengen Auflagen eine Baumaßnahme erfolgen, sagte der Technische Beigeordnete Dr. André Benedict Prusa.

Ein Knackpunkt könnte aber die Parkplatzsituation sein. Denn: "Die bestehenden Parkplätze kann man nicht erweitern, da diese nicht in einem Landschaftsschutzgebiet, sondern in einem Naturschutzgebiet liegen", betonte Prusa. Ein Bau könnte nur nach einem sauber abgearbeiteten Bebauungsplan erfolgen, der Ausschuss für Stadtentwicklung, Verkehr und Umweltfragen sowie der Stadtrat müssten darüber entscheiden.

"Wenn es tatsächlich einen Investor gibt, der in Dabringhausen ein ,Wellness-Bad' baut, dann müsste man auch die Frage stellen, wie es dann mit dem Hallenbad weitergeht. So ein Bau hätte viele Auswirkungen", gab Bürgermeister Eric Weik zu bedenken. Martina Djenati nannte gestern vom FFD errechnete Summen, die von der Stadt als Zuschuss gezahlt werden müssten, um das Bad zu erhalten: "Wir bräuchten 125 000 Euro für 2012 und 100 000 Euro für die Folgejahre — unter der Voraussetzung, dass ein Wellness-Bereich gebaut wird und dadurch Einsparpotenziale entstehen." Eine (Vor)Entscheidung fällt wohl am Montag in der Ratssitzung.

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(RP)
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