Wermelskirchen Interessent für CAP-Lebensmittelmarkt in der Stadt

Wermelskirchen · Es wird geprüft, ob ein Markt, in dem vor allem Menschen mit Behinderung arbeiten, vor Ort umgesetzt werden kann.

Die Genossenschaft der Werkstätten für behinderte Menschen Süd eG (GDW SÜD) mit Sitz in Stuttgart, die sogenannte CAP-Lebensmittelmärkte deutschlandweit konzeptioniert, prüft zurzeit, ob auch in Wermelskirchen die Einrichtung eines solchen Marktes möglich wäre. Das bestätigt Thomas Heckmann, zuständig für die CAP-Märkte, auf Nachfrage der BM. "Wir haben eine Anfrage aus Wermelskirchen bekommen, es gibt Interesse", sagt Heckmann. Diese Anfrage werde zurzeit bearbeitet, "wir prüfen, ob es in Wermelskirchen überhaupt etwas werden kann".

"CAP...der Lebensmittelpunkt" – mit diesem Slogan wird im Internet für die CAP-Märkte geworben. Der Grundgedanke: Menschen mit Behinderung – also Menschen mit HandiCAP – sind das Herzstück der Märkte. Diesen Menschen soll die Chance gegeben werden, außerhalb einer Behinderten-Werkstatt einen Arbeitsplatz zu finden und langfristig zu behalten. Deutschlandweit gibt es laut Internetseite der "GDW SÜD" mittlerweile 100 CAP-Märkte, die in der Regel von freien Trägern betrieben werden. Im Rheinisch-Bergischen Kreis existiert ein solcher Markt in Paffrath. "Rund 1387 Mitarbeiter – davon rund 794 Mitarbeiter mit Behinderung – haben in den Märkten einen neuen Arbeitsplatz mit ,Mehrwert' gefunden", heißt es auf der Internetseite. Gelebte Inklusion sei seit zehn Jahren in den CAP-Märkten Normalität.

Ein Schwerpunkt der Märkte stellt laut "GDW SÜD" das Frischeangebot dar: Obst und Gemüse, Molkereiprodukte, Käse, Wurst, Fleisch und Fisch. Zudem gebe es ein ausgewähltes Biosortiment und "Fair-Trade-Produkte". Um das Sortiment optimal zu gestalten, werden laut "GDW SÜD" grundsätzliche Gesichtspunkte wie das Angebot im Umfeld des möglichen Standortes berücksichtigt und Versorgungslücken gefüllt. "Per umfangreicher Standortanalyse werden die Wettbewerber am Ort, Entfernungen, Sortimente und deren Preisgefüge gründlich geprüft und entsprechend der Ergebnisse grundlegende Entscheidungen getroffen", heißt es auf der Internetseite.

Die Prüfung der Anfrage aus Wermelskirchen werde noch einige Zeit dauern. "Ich denke, dass es Ende Januar eine Entscheidung geben kann, ob es in Wermelskirchen machbar wäre", berichtet Heckmann. Angaben zur Lage oder Größe eines möglichen Marktes oder auf die Frage, wer das Interesse aus Wermelskirchen bekundet hat, macht Heckmann nicht. Nur so viel: "Es soll in einem Bestandsobjekt sein." Ob es sich dabei um das Gebäude der am vergangenen Samstag geschlossenen Kaufpark-Filiale handelt, ist unklar.

(RP)
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