Vhs / Bergische Zeitgeschichte Interessanter Vortrag über das Kriegsende - mit nur wenigen Zuhörern

Wermelskirchen · Am 14. April 1945 war der Zweite Weltkrieg für Wermelskirchen zu Ende. Auf den Tag genau 70 Jahre später präsentierten die VHS und der Verein Bergische Zeitgeschichte einen interessanten und gut gemachten Vortrag zu diesem Thema. "Ich habe im Vorfeld alle weiterführenden Schulen eingeladen", sagte Armin Himmelrath. Das Resultat war ernüchternd: Viele Stühle im kleinen Saal der Katt blieben unbesetzt.

Am 14. April 1945 war der Zweite Weltkrieg für Wermelskirchen zu Ende. Auf den Tag genau 70 Jahre später präsentierten die VHS und der Verein Bergische Zeitgeschichte einen interessanten und gut gemachten Vortrag zu diesem Thema. "Ich habe im Vorfeld alle weiterführenden Schulen eingeladen", sagte Armin Himmelrath. Das Resultat war ernüchternd: Viele Stühle im kleinen Saal der Katt blieben unbesetzt.

Dabei hat dieses Ereignis nichts an Aktualität verloren. "Wer vor der Vergangenheit die Augen verschließt, wird blind für die Gegenwart", sagte 1985 der damalige Bundespräsident Richard von Weizsäcker in seiner Rede zum Kriegsende am 8. Mai. Auch heute ist diese Aussage noch gültig. "Es ist gut, wenn auch heute noch nachgefragt und nach Antworten gesucht wird", meinte Marjanne Meeuwsen von der VHS Bergisch Land. "Eigentlich halte ich nichts davon, nach hinten zu schauen", sagte Bürgermeister Eric Weik in seinem Grußwort. "Aber dieses Ereignis ist prägend für Deutschland. Wer die Geschichte nicht kennt, kann Deutschland nicht verstehen. Der 14. April 1945 war ein toller Tag. Es war die Befreiung von den Nazis und die Befreiung von uns selbst."

In einer Bilderschau wurden historische Fotos gezeigt mit fröhlichen Menschen, Bilder aus Wermelskirchen und auch von zerstörten Gebäuden. Musikalisch untermalt durch Marie-Claire Dutt, die Violine spielte. Friedel Prinz und Carl Tillmanns erzählten als Zeitzeugen von ihren Erlebnissen am 14. April. Da viele Personen, Straßen und Orte bekannt sind, erhielt dieser Beitrag eine ganz persönliche Note.

Ergreifend und aus heutiger Sicht kaum nachvollziehbar war die Lesung aus Feldpostbriefen. Himmelrath, Meeuwsen, Eva-Maria Reckstadt und Petra Weber lasen aus den alten Briefen. Vieles aus dem Alltag der Soldaten war zu erfahren; Zweifel, Hoffnung und Hoffnungslosigkeit gingen einher mit dem Glauben an den Sieg und eine gerechte Sache. Erschütternd waren die Berichte über Massengräber mit 20 000 Juden und 30 000 Russen, und im nächsten Satz der Dank für Hilfssendungen wie Süßigkeiten oder Tabak. Solche Dokumente lassen erahnen, wie sich die Nazipropaganda auf die Menschen ausgewirkt hatte.

Bei der VHS und im Rathaus ist ab sofort eine kleine Broschüre zum Ende des Krieges erhältlich. Vier Zeitzeugen berichten darin über ihre Erlebnisse. Am kommenden Sonntag, 19. April, wird der Film "Stunde Null" im Bistro der Katt gezeigt, Beginn ist um 11 Uhr. Zu einem Stadtspaziergang mit vielen Informationen zum Kriegsende lädt Armin Himmelrath ebenfalls für Sonntag ein. Treffpunkt ist um 14 Uhr am Schwanenplatz.

(wsb)
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