Wermelskirchen Interessanter Rundgang durchs 55 Jahre alte Klärwerk

Wermelskirchen · Anlässlich des 55-jährigen Bestehens des Wermelskirchener Klärwerks lud der Wupperverband zu einem Blick hinter die Kulissen der Abwasserreinigungsanlage ein. Bei einem kurzweiligen Rundgang zwischen Schaltzentrale, Filteranlage und Klärbecken bekamen die Besucher nicht nur viel zu sehen und zu riechen. Sie erfuhren auch jede Menge interessante Details über die Arbeit eines Abwassertechnikers.

Dieter Wargener, der neben der Kläranlage wohnt, erschien mit seinen beiden Enkelkindern Luca (7) und Lilly (4) sowie Schwiegersohn Gerald Zeitz auf dem Gelände nahe des Eifgenbachs. Mitarbeiter Holger Windgassen führte die Gäste gruppenweise durch die Anlage. Die Zahlen, die er für die Zuhörer parat hatte, schienen den siebenjährigen Luca, im Gegensatz zu den Erwachsenen, nur wenig zu beeindrucken. Still und leise schaute sich der Junge um. Große Becken standen rundherum, ein beißend fauliger Geruch drang aus einer kleineren Halle.

Nach der ersten Station mit vier großen Messzylindern, an denen das Prinzip der Abwasserreinigung kurz erklärt wurde, ging es für die Gruppe weiter in die Schaltzentrale. Dort zeigte eine Anlage den langen Weg des Wassers, von der Erstaufnahme über die vielen Becken bis hin zur Abführung in den Eifgenbach. Etwa zehn bis zwölf Stunden wird das aufgenommene Abwasser im Klärwerk aufbereitet, ehe es wieder der Natur zugeführt wird, erklärte Windgassen.

Wie das ankommende Abwasser aussieht, zeigte er in der Filteranlage, der kleinen Halle, aus der der strenge Geruch zu vernehmen war. Es war nichts für empfindliche Nasen. "Das sieht echt ekelig aus", sagte Luca beim Anblick der braunen Suppe. "Das kommt alles von den Toiletten, Spül- und Waschbecken der Stadt", erklärte sein Vater. Jede Menge Toilettenpapier war noch deutlich in der stinkenden Brühe zu erkennen. Der Junge rümpfte die Nase. Angenehmer erschienen ihm die Klärbecken. In einigen sprudelte es, in anderen schwamm ein grüner Teppich aus Bakterien und Pilzen auf der Oberfläche, die aus der dunklen Abwasserbrühe im weiteren Verlauf wieder klares Wasser machen.

"Wo es blubberte, hat es mir am besten gefallen", sagte Luca nach der kurzweiligen Führung. Der Besuch der Kläranlage, eine Idee seines Vaters, hatte dem Siebenjährigen gut gefallen. "Der Besuch ist absolut empfehlenswert", urteilte auch sein Opa Dieter Wargener. "Wir machen uns keine Gedanken und spülen einfach ab. Doch hier sieht man mal, was das für eine Arbeit ist, damit wir zu Hause wieder sauberes Wasser haben."

(sebu)
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