Wermelskirchen Info-Abend zum Thema Beckenbodenschwäche

Wermelskirchen · Es ist ein Problem, das Millionen Frauen betrifft, über das aber kaum jemand spricht. Das Krankenhaus Wermelskirchen bietet morgen, Mittwoch, einen Informationstag zum Thema Beckenbodenschwäche an. Referenten sind die Chefärzte Dr. Georgi Tzanov und Dr. Arif Yaksan sowie die niedergelassenen Ärzte Dr. Uwe Schmidt und Dr. Volker Stiefken. Diese vier Mediziner sollen die verschiedenen Fachrichtungen, die bei Beckenboden- und Blasenschwäche, sowie Stuhlinkontinenz wichtig werden, repräsentieren: Gynäkologie, Allgemein- und Viszeralchirurgie, Urologie und Neurologie.

 Dr. Georgi Tzanov ist Chefarzt der Gynäkologie.

Dr. Georgi Tzanov ist Chefarzt der Gynäkologie.

Foto: hans dörner

Therapien sind oft erfolgreich

"Beckenbodenschwäche ist neben Tumorerkrankungen das zweitwichtigste Thema bei Frauen", sagt Gynäkologe Georgi Tzanov. "Vor allem ältere Frauen sind betroffen." Die Beschwerden, Harn- und Stuhlinkontinenz, seien den meisten so unangenehm, dass sie viel zu selten zum Arzt gehen. "Deshalb spricht man auch vom ,heimlichen Leiden'", sagt Tzanov. "Betroffene sind in ihrem sozialen Leben sehr eingeschränkt, gehen kaum mehr auf Reisen, haben kaum soziale Kontakte." Dabei seien die Therapiemöglichkeiten durchaus erfolgversprechend, sagt Chirurg Arif Yaksan. Nicht immer sei eine Operation notwendig. "Die Therapiemöglichkeiten sind so vielfältig wie die Ursachen", so Yaksan. Oft seien zum Beispiel Medikamente oder die bestimmte Zusammensetzung von Medikamenten verantwortlich. In anderen Fällen bringt auch die klassische Therapie, eine Beckenboden-Gymnastik, große Erfolge. Diese kann dem Problem auch schon in jungen Jahren vorbeugen. Denn mittlerweile wissen die Mediziner, das vor allem Frauen, die in ihrem Leben viele Kinder bekommen haben, überdurchschnittlich oft betroffen sind. "Deshalb raten wir zum Beckenboden-Gymnastik nach jeder Geburt", sagt Tzanov.

Gemeinsam mit den niedergelassenen Medizinern Volker Stiefken (Neurologe) und Uwe Schmidt (Urologe) erläutern Tzanov und Yaksan den Besuchern der Info-Veranstaltung die Ursachen und Therapiemöglichkeiten. Erwartet werden vor allem Frauen, das sie deutlich öfter betroffen sind. "Aber natürlich sind auch Männer willkommen", sagt Tzanov. "Auch Männer leiden unter dem Problem."

Mi., 6.7., 19 Uhr, Bürgerzentrum, Telegrafenstraße 29/33

(RP)
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