In Wermelskirchen steigen die Förderschülerzahlen Förderschule bald wieder eigenständig?

Wermelskirchen · Kreis: Die Prognose der Schülerzahlen spricht für Neugründung in Wermelskirchen.

 Die derzeitige Verbundschule Mitte-Nord an der Robert-Stolz-Straße 12 hat eine auffallend gestaltete Fassade.

Die derzeitige Verbundschule Mitte-Nord an der Robert-Stolz-Straße 12 hat eine auffallend gestaltete Fassade.

Foto: Nein/Hogekamp, Lena (hoge)

Aus dem Teilstandort könnte bald wieder eine eigenständige Schule werden, wenn die Politik zustimmt: eine neue Förderschule am alten Standort an der Robert-Stolz-Straße. Im Herbst erteilte der Ausschuss für Schule, Sport und Kultur der Kreisverwaltung den Auftrag, zu prüfen, ob in Wermelskirchen eine neue Förderschule mit dem Schwerpunkten Lernen, emotionale und soziale Entwicklung sowie Sprache gegründet werden soll. Derzeit ist die Schule ein Teil der Verbundschule Mitte-Nord, deren Hauptstandort in Bergisch Gladbach angesiedelt ist, also eine Art Dependance. Eine nun erstellte Prognose zur Entwicklung der Schülerzahlen bestätigt, dass diese stabil bleiben und sogar leicht ansteigen. Dies spreche für die Gründung einer neuen Förderschule in Wermelskirchen, teilt der Rheinisch-Bergische Kreis mit. Darüber diskutiert der Ausschuss für Schule, Sport und Kultur in seiner Sitzung am 17. Februar. Die endgültige Entscheidung über die Gründung einer neuen Schule treffe der Kreistag.

Ein Rückblick: 2016 wurde die Wermelskirchener Förderschule an den Rheinisch-Bergischen Kreis als Schulträger übergeben. Zuvor war sie für zwölf Millionen Euro saniert worden. Doch sinkende Schülerzahlen zwangen die Stadtpolitiker, die Trägerschaft aufzugeben. Damit wurde die Pestalozzischule Teilstandort einer Förderschule in Bergisch Gladbach; gleichzeitig erfolgte eine Neustrukturierung der Förderschullandschaft: Es entstanden zwei Verbundschulen.

Schon im vergangenen Sitzungszyklus begrüßten Kreistagspolitiker die Möglichkeit, die neue Schule zu gründen, um den Kindern und Jugendlichen noch bessere Lernbedingungen zu ermöglichen. „Durch die räumliche Distanz zwischen den beiden Standorten sind die tägliche Zusammenarbeit und die Weiterentwicklung der pädagogischen Konzeption der Schule deutlich schwieriger“, verweist Schulrat Christoph Lützenkirchen auf Herausforderungen der Verbundschule, die durch die Neugründung gelöst würden.

Eine solche Neugründung wird nicht zuletzt durch die Reduzierung der Mindestgrößen von Förderschulen im Bereich der Primar- und Sekundarschule möglich. Die Landesregierung beschloss, die Zahl von 144 auf 112 Schüler zu senken. Für den Standort in Wermelskirchen werden unterdessen weiter steigende Zahlen prognostiziert. In diesem Schuljahr besuchen 143 Kinder und Jugendliche die Schule. Für das kommende Schuljahr 2020/21 wird mit 148 Schülern geplant, in den darauffolgenden Jahren mit 147, 149, 152 und 153. Am Standort in Bergisch Gladbach wird in diesem Zeitraum mit jährlich knapp über 180 Kindern und Jugendlichen gerechnet. Damit sind die Mindestzahlen klar erreicht.

Durch die Neugründung erhält die Schule in Wermelskirchen eine Rektoren- und Konrektorenstellen durch das Land Nordrhein-Westfalen, um vor Ort die alltägliche Zusammenarbeit zu erleichtern und das pädagogische Konzept weiterzuentwickeln. Der Rheinisch-Bergische Kreis rechnet als Schulträger mit geringen Mehrkosten – beispielsweise für neue Schilder, Siegel und Vordrucke – von rund 1300 Euro.

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