Wermelskirchen In städtischen Gebäuden ist nur das Dringlichste machbar

Wermelskirchen · Die Prioritätenliste für die Unterhaltung, Instandsetzung, den Ausbau städtischer Gebäude und Planungen von Neubauten ist sehr umfangreich: Das betrifft Kitas, Schulen, Feuerwachen, Rathaus, Sporthallen, Sekundarschule und Hallenbad für die Jahre 2018 und 2019. Die Umsetzung der Maßnahmen kostet Millionen. Aber sogar die für das laufende Jahr vorgesehenen Projekte mit höchster Priorität werden 2018 aus personellen Gründen nicht alle abgearbeitet werden können, sagte Thomas Marner, Technischer Beigeordneter, gestern in einem Pressegespräch. Selbst wenn bei einzelnen Vorhaben Externe beauftragt werden, reichen die Kapazitäten nicht aus. "Wir werden einige Maßnahmen ins nächste Jahr schieben müssen." Er und Amtsleiter Hartwig Schüngel hatten die Prioritätenliste in den vergangenen Wochen den Fraktionen vorgestellt.

Um diese Übersicht zu erhalten, habe die Bauverwaltung nicht etwa jedes Objekt untersucht, indem zum Beispiel Wände angebohrt wurden oder unter die Deckenverkleidung geschaut wurde. Vielmehr handele es sich um Maßnahmen, die aktuell bekannt sind und für die bereits Mittel im Haushalt eingeplant sind. Allein darin stecke eine anderthalb bis zweijährige Kleinstarbeit. Marner: "Die Liste lebt. Sie muss laufend aktualisiert werden." Unvorhergesehene Maßnahmen wie eine defekte Heizung in einer Schule können die Reihenfolge verändern. Halbjährlich soll der aktuelle Stand präsentiert werden.

Der große Vorteil der Tabelle: Jeder kann daraus ablesen, welche Prioritätenstufe den Maßnahmen zugeordnet wurde und nach welchen Kriterien. Für die Einsortierung wurde ein Ampelsystem gewählt. In Prioritätsstufe 1 sind nur Maßnahmen enthalten, bei denen die Ampel auf Rot und Gelb steht. Auf Grün sind zum Beispiel Schönheitskorrekturen, sie sind nachrangig.

Rot heißt: höchste Dringlichkeit. Hier geht es um die Sicherheit wie Brandschutz beispielsweise der zweite Rettungsweg an der Kita Grunewald; um Einhaltung gesetzlicher Bestimmungen wie die Schaffung neuer Kita-Plätze oder die Barrierefreiheit im ehemaligen Polizeigebäude, wo ein Aufzug eingebaut werden soll. Außerdem muss die Gebäudesubstanz (wie die Dachsanierung katholische Grundschule) gesichert werden. Die Stadt hat als Betreiber die Verantwortung, die Nutzung sicherzustellen. Dazu gehört zum Beispiel der Sonnenschutz am Bürgerzentrum, der dafür sorgt, dass die Mitarbeiter auf der Sonnenseite nicht bei 30 Grad Raumtemperatur arbeiten müssen.

Die Gesamtkosten gehen aus der Liste nicht hervor, die Einzelsummen seien Kostenschätzungen. Es sei aber auch eine Liste der Wirtschaftlichkeit. Bei einigen Bau- und Instandsetzungsmaßnahmen sei es kostengünstiger, ein Fachunternehmen zu beauftragen - etwa für die Planung der technischen Gebäudeausrüstung des Hallenbades.

"Wir haben die Hoffnung, dass wir die Gebäude in zwei bis fünf Jahren so auf Stand gebracht haben, dass Priorität 1 abgearbeitet ist", sagte Marner. Noch offen ist die Frage nach Fördertöpfen wie sie die Vorgängerregierung in Form von Konjunkturpaketen bereit gestellt hatte. Diese Quellen anzuzapfen, sei wichtig. "Wir wünschen uns einen Fördermittelmanager, der die Zuschüsse akquiriert. Diese neue Stelle würde sich mehrfach bezahlt machen", betonte Marner.

(pd)
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