Bildung in Wermelskirchen Marie-Louise Lichtenberg ist von Lese-Untersuchung beunruhigt

Wermelskirchen · Die neusten Ergebnisse der Internationalen Grundschul-Lese-Untersuchung (IGLU) sind in den Augen der Wermelskirchenerin Marie-Louise Lichtenberg „alles andere als beruhigend“.

Die Wermelskirchenerin Marie-Louise Lichtenberg ist zweite Vorsitzende des Arbeitskreises für Jugendliteratur (AKJ).

Die Wermelskirchenerin Marie-Louise Lichtenberg ist zweite Vorsitzende des Arbeitskreises für Jugendliteratur (AKJ).

Foto: Jürgen Moll

Die jüngst veröffentlichten Ergebnisse der Internationalen Grundschul-Lese-Untersuchung (IGLU) sind in den Augen der Wermelskirchenerin Marie-Louise Lichtenberg „alles andere als beruhigend“. Die mittlerweile pensionierte Lehrerin ist stellvertretende Vorsitzende des bundesweit tätigen Arbeitskreises für Jugendliteratur (AKJ).

Der hat als Dachverband der Kinder- und Jugendliteratur in einem Positionspapier neun Forderungen erarbeitet, mit denen der Trend der kontinuierlich absackenden Leseleistung aufgehalten werden soll. Neben der Benennung von Lösungs- und Handlungsansätzen ist das Positionspapier ein Appell an die Politik, den Weg zur Umsetzung der Maßnahmen vorzubereiten. Denn, so der AKJ: „Das Recht auf Bildung ist ein Kinderrecht.“ Um gesamtgesellschaftlich das Zementieren sozialer Ungleichheiten aufzuhalten und den Anspruch auf Bildung für alle zu stärken, müsse jetzt gehandelt werden.

So fordert der AJK: „Der Erwerb einer umfassenden Lesekompetenz hat für alle Kinder oberste Priorität an jeder Grundschule. Schulleitung und Kollegium erhalten bundesweit Unterstützung auf allen politischen Ebenen.“

Zudem betont der AJK die Umsetzung einer durchgängigen Leseförderung. Sie sei die Basis für vom Elternhaus unabhängige Bildungsgerechtigkeit und Chancengleichheit über die gesamte Schullaufbahn hinaus. Mit dem AJK wird Marie-Louise Lichtenberg ganz konkret. Die Forderung: „Der Leseförderung stehen 20 Minuten der täglichen Unterrichtszeit zur Verfügung. Die Leseflüssigkeit und -fähigkeit zu trainieren, ist Aufgabe des gesamten Kollegiums an einer Schule, denn jede Unterrichtsstunde ist auch eine Deutschstunde.“

Genauso nimmt der AJK in seinerm Papier das gesamtgesellschaftliche Handeln in den Blick, denn: „Bürgerschaftliches Engagement ist für die Vermittlung von Lesefreude sinnvoll und erwünscht, die Verantwortung für erfolgsorientierte Leseförderung muss aber in der Hand professioneller Kräfte liegen.“

Entsprechend müsse jede Kommune eine Fachkraft zur Leseförderung beschäftigen, die als Multiplikator alle an der Leseförderung Beteiligten, von den Erziehern bis zu den ehrenamtlichen Aktiven, schult. Angesiedelt solle die Stelle an der Bibliothek als einer Schnittstelle mit Kontakten zu allen wichtigen Instanzen der Leseförderung sein.

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