23 Verletzte in Wermelskirchen Hubschauber-Rettung nach Vergiftung
Wermelskirchen · 23 Verletzte gab es Sonntag bei einem Kohlenmonoxid-Unfall an der Querbacher Straße. Eine lebensgefährlich vergiftete Frau wurde bewusstlos mit dem Hubschrauber ins Klinikum Aachen geflogen. Sie befindet sich am Montag laut Polizei nicht mehr in Lebensgefahr.
In nur zwei Wochen hat es jetzt in Wermelskirchen zwei bedrohliche Kohlenmonoxid-Unfälle in Wohnhäusern gegeben, bei denen mehrere Menschen lebensgefährlich und mittelschwer verletzt worden sind. Am Sonntagmittag sind bei dem neuerlichen Unfall in einem Wohnhaus an der Querbacher Straße 23 Menschen vergiftet worden. Eine junge Frau atmete eine derart starke Kohlenmonoxid-Dosis ein, dass sie bewusstlos mit dem Hubschrauber ins Klinikum Aachen eingeliefert werden musste, um dort in einer Druckkammer behandelt zu werden.
Die Frau war zunächst mit dem Rettungswagen zur Feuerwache am Eickerberg gebracht worden, wo der angeforderte Rettungshubschrauber des ADAC bereits wartete. Wertvolle Minuten beim Weitertransport der lebensgefährlich Vergifteten vergingen allerdings mit der Suche nach einem Krankenhaus mit einer Druckkammer. Die Rettungssanitäter und Notärzte mussten deutschlandweit die Krankenhäuser abtelefonieren, bis sie aus Aachen Grünes Licht bekamen.
Weitere sechs Schwerverletzte waren zu diesem Zeitpunkt bereits mit den Rettungswagen in das örtliche und in benachbarte Krankenhäuser gebracht worden. Insgesamt 23 und damit alle Bewohner des Hauses Querbacher Straße 15 wurden evakuiert und noch vor Ort von den Notärzten untersucht. Alle wiesen erhöhten CO-Werte auf, wie die Fingerklipp-Messungen vor Ort zeigten. Das Gros der Bewohner konnte aber nach der Untersuchung entlassen werden.
Gegen 14 Uhr hatte zunächst eine vierköpfige Familie aus dem Haus den Rettungswagen gerufen, weil alle unter Übelkeit und Kopfschmerzen klagten und sogar unter Krampfanfällen litten. Die Rettungssanitäter forderten dann aber sofort Verstärkung an, denn sie hatten sofort den Verdacht, dass eine CO-Vergiftung vorliegen könne. Bewährt haben sich laut Feuerwehr chef Peter Thiel beim Einsatz erneut die mobilen Messgeräte, die die Sanitäter mit sich führen. Denn die hätten sofort den Verdacht einer CO-Vergiftung bestätigt.
Die angeforderten Verstärkungskräfte, bestehend aus zwei Rettungswagen aus Wermelskirchen, jeweils einem aus Remscheid, Kürten und Friedrichshöhe sowie aus einem Notarzt, einem Leitenden Notarzt und einem Organisationsleiter, seien dann unter Atemschutz in das Gebäude vorgedrungen. Alle Räume des dreistöckigen Hauses seien gemessen und evakuiert worden, betont Thiel. Die Bewohner dürfen die Räume nicht heizen, denn die Vergiftung soll von den Heizthermen ausgegangen sein. Die Gaszufuhr wurde deshalb abgesperrt. Für Montag ist ein Heizungstechniker bestellt. Mit vor Ort waren auch Gas-Experten der Bergischen Energie- und Wasser (BEW) GmbH.