Wermelskirchen "Hotel zur Post" hat neuen Eigentümer

Wermelskirchen · Ein rumänischer Unternehmer hat das Traditionshaus in Dabringhausen erworben. Nach seiner Aussage soll der Hotelbetrieb in dem Denkmal weiterlaufen. Die bisherige Eigentümerin Monika Sondern hat sich zur Ruhe gesetzt.

 Das "Hotel zur Post" ist eine Traditionsadresse im Dorf. So manche Veranstaltung fand dort statt.

Das "Hotel zur Post" ist eine Traditionsadresse im Dorf. So manche Veranstaltung fand dort statt.

Foto: udo Teifel

Das Drei-Sterne-Hotel in Dabringhausen, das "Hotel zur Post" an der Altenberger Straße, hat einen neuen Eigentümer. Monika Sondern hat den unter Denkmalschutz stehenden Gebäudekomplex an einen rumänischen Hotelier verkauft. Er will das Dabringhausener Hotel-Restaurant als normales Hotel weiterführen, bestätigte er gestern am Telefon der Redaktion.

 Der Gebäudekomplex an der Altenberger Straße steht unter Denkmalschutz.

Der Gebäudekomplex an der Altenberger Straße steht unter Denkmalschutz.

Foto: Teifel Udo

In Dabringhausen brodelt derzeit die Gerüchteküche, seit der Eigentümerwechsel bekanntgeworden ist. Es geht sogar soweit, dass befürchtet wird, in dem Gebäude könnten Flüchtlinge untergebracht werden. Der neue Eigentümer, der namentlich nicht genannt werden möchte, erklärte gestern gegenüber der Morgenpost, dass er solche Verträge mit der Stadt nicht geplant habe. Er setze auf den normalen Hotelbetrieb, sagte der Unternehmer.

Der Betrieb ist auch nicht unterbrochen, sondern läuft ganz normal weiter. Die Homepage ist derzeit noch außer Betrieb, auch gibt es eine neue Telefonnummer. Nachbarn bestätigen diesen normalen Hotelbetrieb; Mitarbeiter würden die Anlage auch pflegen. Was eigentlich unüblich ist im Dorf: Den Nachbarn hat sich weder der neue Eigentümer noch die Geschäftsführerin vorgestellt. "Wir wissen nichts", hieß es gestern an mehreren Stellen im Dorf.

Das traditionsreiche "Hotel zur Post" hat eine bewegte, mehr als 160 Jahre alte Geschichte. 1847 wurde von Johann Wilhelm Sichelschmidt der Grundstein für das heutige Hotel gelegt. Einst war es ein Postamt. 75 Jahre war es Anlaufstelle für alle postalischen Angelegenheiten. Parallel wurde eine Gastwirtschaft betrieben. Dort fanden Veranstaltungen aller Art statt. 1998 kaufte Monika Sondern das Drei-Sterne-Hotel und führte es bis zu diesem Sommer. "Ich habe dort rund um die Uhr gearbeitet", erzählte sie gestern am Telefon. Sie bedauerte einerseits diesen Schritt, aber irgendwann sei es mal Zeit, den Ruhestand zu genießen. Sie habe ihr Hotel-Restaurant "in sehr gute Hände" verkauft.

Den neuen Eigentümer habe sie beim Notartermin kennengelernt, er habe mehrere Hotels, die er umbaue oder umgebaut habe. Zum Teil wohl in Rumänien. Genaueres wusste sie aber nicht.

Sie hätte durch Zufall ein Gespräch des neuen Besitzers mit der Stadt mitbekommen, wo es um die kurzzeitige Unterbringung von Flüchtlingen im Hotel gegangen sei. "Ich habe ihm abgeraten." Schließlich stehe das Gebäude unter Denkmalschutz; "anschließend kann man das Haus abreißen".

Das "Hotel zur Post" hat 22 Zimmer sowie Veranstaltungs-, Tagungs- und Schulungsräume für zehn bis 180 Personen. Vor allem Hochzeiten wurden dort gern gefeiert. 2012 wurde es aufwendig renoviert. Gäste loben vor allem die wunderschönen alten Möbel und die Türen, die dieses bergische Gebäude, sicher eines der schönsten mit in Wermelskirchen, ausmachen.

Nach Informationen der Bergischen Morgenpost soll das Hotel Ende Oktober offiziell eröffnet werden.

(RP)
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