Kommentar Hoffentlich nicht nur ein Strohfeuer!

Kommentar · Vor Weihnachten bitten viele Organisationen um Spenden. Auch Schwarze Schafe tummeln sich jetzt unter den Spendensammlern. Bei der Tafel können die Spender aber sicher sein, dass ihre Gaben auch in der Regel bei tatsächlich Bedürftigen ankommen. Bei Gesprächen auf Stammtischniveau wird zwar auch in der "Kleinstadt mit Herz" oft daher schwadroniert, den Hartz IV-Empfängern ginge es doch eigentlich gut. Aber so ist es nicht! Bis auf ganz wenige Ausnahmen, bei denen zumeist Drogen wie Alkohol eine Rolle spielen, geht es vor allem Familien mit dieser Minimalversorgung alles andere als rosig. Sie haben keinen einzigen Cent zu viel.

Deshalb ist die Tafel so wichtig und wird zusehends wichtiger. Denn die örtlichen Firmen, denen es jetzt schon schlecht geht, halten sich öffentlich zwar noch bedeckt. Aber Entlassungen hat es bereits gegeben, die Arbeitslosenzahl wächst. Hoffentlich ist die große Spenden- und Hilfsbereitschaft, über die sich die Bedürftigen jetzt bei der Weihnachtsaktion freuen können, nicht nur ein weihnachtliches Strohfeuer. Denn freiwilliges soziales Engagement wird auch in Wermelskirchen immer notwendiger, wo Staat und Stadt mit ihren finanziellen Ressourcen ebenfalls an ihre Grenzen gelangt sind.

(RP)
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