Wermelskirchen Höhere Miete bringt Bauverein besseren Jahresabschluss

Wermelskirchen · Mit einem positiven Ergebnis von 428.000 Euro schloss der gemeinnützige Bauverein Wermelskirchen das Geschäftsjahr 2017 ab. Damit konnte die Genossenschaft den Abschluss aus dem Vorjahr (2016: knapp 332.000 Euro) um nahezu 100.000 Euro steigern.

Wie der seit dem 1. April amtierende Geschäftsführer, Martin Lambotte, auf der Mitgliederversammlung im Nachbarschaftstreff an der Wielstraße mitteilte, ginge diese Steigerung vor allem auf höhere Umsatzerlöse (im Klartext: Mietanpassungen) sowie auf gesunkene Aufwendungen für bezogene Lieferungen und Leistungen zurück. Der Vorstand bewertete das Jahresergebnis mit "Gut".

Als Kennzahl nannte Lambotte unter anderem die Mieteinnahmen von 2,9 Millionen Euro im vergangenen Jahr. Und weiter: "Wir können 900.000 Euro investieren, ohne auf Reserven zugreifen zu müssen." Die durchschnittliche Nettokaltmiete des Bauvereins beläuft sich auf 5,21 Euro pro Quadratmeter Wohn- und Nutzfläche. Zum Vergleich: Die durchschnittliche, bundesweite Bestandsmiete beträgt 5,78 Euro/m2. Obwohl es in Wermelskirchen einen "Angebotsüberhang" bei Mietwohnungen gäbe, bestehe eine unverändert hohe Nachfrage nach Genossenschaftswohnungen - vor allem nach Zwei- bzw. Drei-Zimmer-Wohnungen mit Balkon.

Der Bauverein bewirtschaftet insgesamt 524 Wohnungen. Dazu gesellen sich sechs Gewerbeeinheiten, 208 Garagen und 99 Stellplätze. Addiert kommen Wohn- und Nutzflächen der Genossenschaft auf insgesamt 32.248 Quadratmeter. Unterdurchschnittlich sind die Leerstände. Der Bauverein verzeichnete 35 Mieterwechsel. Daraus und aus der Nichtrealisierung von Mietzahlungen ergaben sich in 2017 Erlösausfälle in Höhe von 89.000 Euro. Allerdings, so betonte Martin Lambotte: "Leerstände sind zur Sanierung auch notwendig." Die Sanierung von Wohnungen bei Mieterwechseln würde den "Löwenanteil" auf der Ausgabenseite einnehmen: Zwischen 20.000 und 35.000 Euro stecke der Bauverein in eine solche Modernisierung. Aktuell stünden sechs Wohneinheiten leer, wovon fünf bereits wieder vermietet seien. Darin nicht eingerechnet sind die zwölf leerstehenden Wohnungen im Doppelhaus Königsberger Straße 5/7, das abgerissen werden soll. "Unsere Architektin arbeitet mit Hochdruck an den Plänen für den Neubau. Wir gehen davon aus, die Baugenehmigung noch in diesem Jahr zu bekommen und den Abriss in 2018 umsetzen zu können", blickte der Bauverein-Geschäftsführer aus.

Nicht ganz so schnell schreite das Neubauvorhaben in Bähringhausen voran. Eine Vereinfachung des Verfahrens sei nicht möglich gewesen, wodurch der Bauverein nicht vor Ende 2019 mit einer Baugenehmigung rechne.

Die Dividende aus 2017 für die 863 Mitglieder beläuft sich wie im Vorjahr auf vier Prozent. Die 43 Stimmberechtigten votierten einstimmig für den Vorschlag, wonach 345.000 Euro aus dem Jahresüberschuss und rund 3000 Euro aus dem Bilanzgewinn (40.000 Euro) in Rücklagen fließen. Etwa 37.000 Euro schüttet die Genossenschaft aus.

(sng)
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