In Dabringhausen hält der Zoff rund um die Kunstrasen-Sportanlage an Die Anwohner machen Druck auf DTV und Stadt

Wermelskirchen · 22 Nachbarn der Sportanlage Höferhof folgten der Einladung der CDU. Rechtswidriges Parken und abendlicher Lärm sind Hauptprobleme.

 Dieses Absperrgitter – während der Woche an einem Verkehrsschild befestigt – soll am Wochenende die Zufahrt zur Sportanlage Höferhof stoppen.

Dieses Absperrgitter – während der Woche an einem Verkehrsschild befestigt – soll am Wochenende die Zufahrt zur Sportanlage Höferhof stoppen.

Foto: Teifel, Udo (tei)

Schnell wurde klar: Als Sieger wird an diesem Abend niemand vom „Platz“ gehen. Die wichtigste Erkenntnis nach der Veranstaltung des CDU-Ortsverbandes Dabringhausen im Restaurant „Markt 57“, die Anwohner des Höferhof-Sportplatzes und Vertreter des Dabringhausener Turnvereins (DTV) zum Gespräch zusammenbrachte, ist das Signal der Gesprächsbereitschaft auf beiden Seiten – die Tore scheinen demnach nicht „zugenagelt“ zu sein. Ruhestörungen und Falschparker bringen die Anwohner des Höferhofs seit der Eröffnung des Kunstrasenplatzes auf die „Palme“ (wir berichteten). Der Hintergrund: Seit der Inbetriebnahme des künstlichen Grüns und der Einstellung des Spiel- sowie Trainingsbetriebs auf dem Asterweg-Ascheplatz hat sich die Nutzung des Höferhofplatzes deutlich erhöht.

In Richtung der acht anwesenden DTV-Vertreter fasste Anwohner Eckhard Rieger, der selbst Mitglied in dem Sportverein ist, zusammen: „Ich werbe für ein Miteinander. Aber der DTV hat das Problem, also muss er es lösen. Machen sie ihre Hausaufgaben. Klären sie die Dinge, die in ihrer Macht liegen. Entwickeln sie Spielregeln, wie sich am Abend zu verhalten ist, und sorgen sie für deren Umsetzung.“ Zuvor bemängelten die Anwohner vehement Ruhestörungen, die sich nicht nur bei Spielen einträten, sondern auch bei abendlichen Trainings: Schreie und Gebrüll, Hupen und mit quietschenden Reifen anfahrende Autos seien nicht mehr zu ertragen, wie Theo Stöber beschrieb. Unisono betonten die 22 Höferhof-Nachbarn, die zum Treffen gekommen waren, dass es nicht um lachende Kinder am Nachmittag ginge, sondern um das Fehlverhalten von Erwachsenen am Abend, worauf der DTV Einfluss nehmen müsse.

Vorwürfen sahen sich zudem der Beigeordnete Stefan Görnert und Tiefbauamtsleiter Harald Drescher ausgesetzt. Die beiden Vertreter der Stadtverwaltung nahmen beim CDU-Ortsverbandsvorsitzenden Michael Schneider und CDU-Stadtratsmitglied Martin Fleschenberg Platz, die zu dem Abend geladen hatten. Karl Kaufmann und sein Sohn sagten: „Die Ignoranz der Stadtverwaltung stört und macht wütend.“ Damit bezogen sich die Anwohner auf das rechtswidrige Parken auf dem abgesenkten Bürgersteig auf der schmalen Zufahrtsstraße. Mit Absperrgittern und Hinweisschildern auf die Parkmöglichkeit beispielsweise auf dem „Interroll“-Gelände versucht der DTV dieses bereits bei Heimspielen zu verhindern. Die Anwohner kritisierten, dass die Stadt nicht ausreichend mit Knöllchen dagegen vorgeht. Der DTV-Vorsitzende Andreas Gall hielt entgegen, dass der Verein keine Ordnungsbehörde sei und niemanden wegschicken oder Knöllchen verteilen könne.

Dem Vorschlag der Anwohner, Parkverbotsschilder anzubringen, konnte Gall etwas abgewinnen: „Auf einem Bürgersteig darf nicht geparkt werden, insofern wäre das doppelt gemoppelt. Aber die Schilder würden Ortsunkundigen die Situation deutlicher machen.“ Stefan Görnert versprach, die rechtliche Möglichkeit zur Anbringung solcher Schilder zu prüfen, und unterstrich: „Ich habe verstärkte Kontrollen des parkenden Verkehrs durch das Ordnungsamt während der DTV-Heimspiele bereits angeordnet und werde deren Durchführung überprüfen.“ Dazu stellte der Beigeordnete fest: „Es wird keinen geräuschlosen Fußball geben.“

Es habe sich bei den Anwohner mehr Unbill entwickelt als erwartet und gedacht, konstatierte Martin Fleschenberg: „Eine abschließende Lösung können wir heute Abend nicht finden – alle müssen jetzt nachdenken.“

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