Wermelskirchen Hochzeit Alaaf am 11.11.11
Wermelskirchen · Närrisch ging's am Freitag ndesamt in den Bürgerhäusern auf der Eich zu. Da wurde im Karnevalskostüm geheiratet, aber auch ganz klassisch. Und die Sonne strahlte. Selbst die Standesbeamtin kam mit roter Federboa.
Der Rote Teppich war ausgelegt, und kaum hatten Hans-Peter und Anne Schneider den ersten Schritt ins gemeinsame Leben getan, stimmte die bunte Gesellschaft das Höhner-Lied "Ruut sin de Ruuse" vor den Bürgerhäusern an. Und es verging kaum eine weitere Minute, da wurde vor dem Trauzimmer geschunkelt, und alle stimmen ein. Start in die Fünfte Jahreszeit in Wermelskirchen? Nein – Hochzeitstermin für sieben Brautpaare an einem besonders einprägsamen Tag: 11.11.11.
Ob Vampir, Hexe oder Kapitän – bunt war's im Trauzimmer. Und eng, als Hans-Peter Schneider und Anne Voß sich das Eheversprechen gaben. Freunde aus dem Gesangsverein "Blüh auf" und "Noh bei Kölle", wo Schneider Vizepräsident ist, waren gekommen, um das Paar – im hochherrschaftlichen Gewand aus dem 19. Jahrhundert – zu feiern. Und Standesbeamtin Annegret Tillmanns hatte sich, was sonst nicht ihre Art ist, eine rote Federboa umgehängt – das Karnevalshütchen, sicher gedacht für sie als "Sitzungspräsidentin", blieb auf dem Tisch liegen. "Wir wollen doch den Ernst einer Eheschließung nicht vergessen."
Trotzdem wurd's karnevalistisch, als nach dem Ja-Wort Burkhard Wittkopf zum dreimal "Noh bei Kölle Alaaf" aufforderte und alle im Trauzimmer einstimmten.
Bei solchen Klängen müssen sich Andreas Hasenclever und Sossy Müller auf dem Flur wartend gewundert haben, zumal, als der nicht endenwollende Strom von Karnevalisten aus dem Trauzimmer kam. Das Brautpaar war festlich gekleidet. Und warum am 11.11.11? "Dann hat er keine Ausrede, den Termin zu vergessen", lacht sie. Tränen flossen, als André Kammer und seine Ehefrau Marianne das Standesamt verließen – Tränen der Freude. Sie hatten sich um 11.11 Uhr das Ja-Wort gegeben. Gar nicht karnevalistisch. Und auch Marcus Darge und Ehefrau Vanessa geb. Lange zogen die klasssiche Variante vor: Ob's an den neun Wochen alten Zwillingen Lenny und Leon lag? "Wir feiern zwar auch gern Karneval", meinte er mit Blick auf die wartende nächste Hochzeitsgesellschaft, "aber wir wollten dann doch lieber traditionell heiraten."
Kostümpflicht auf dem Standesamt
Hoch her ging's beim letzten Termin an diesem Tag. Denn: Auch da herrschte Kostümpflicht. Und die Mitglieder des Frauenchors Remscheid nahmen es ernst, als ihre Vorsitzende Katrin Werth ihren Kollegen Bernd Blonk heiratete. Stilecht trat das Paar als "Micky Maus" und "Minni Maus" – unterstützt von Sohn Anton (2) als "Mini Micky Maus". Wer dann gedacht hätte, die Frauen und Männer in grünen Uniformen wären Karnevalisten, der hatte sich geirrt: Es waren die Kollegen des Paares, denn immerhin hatte es bei den beiden Polizisten im Streifenwagen gefunkt.
Braut und Bräutigam zeigten sich denn auch überwältigt, was die bunte Hochzeitsgesellschaft auf die Beine gestellt hatte. So wurde die Feier gleich in die geschmückten Sitzungsräume des Bürgerhauses verlegt, wo auch noch so manche Büttenrede auf das Paar gehalten wurde.
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