Wermelskirchen Heiße Rhythmen gegen kalte Füße

Wermelskirchen · Passend zum Sessionsmotto "Samba de Brasil im Dawerkuser Stil" verwandelten die rund 800 Jecken des Rosenmontagszugs mit heißen Rhythmen und brasilianischem Flair Dabringhausen in ein Tollhaus. Nackte Haut wie in Rio gab es wegen der Minustemperaturen aber nicht zu sehen.

Dabringhausen feiert 32. Rosenmontagszug
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Die zahlreichen Funkemariechen konnten einem gestern beim Rosenmontagszug in Dabringhausen leid tun — mit ihren kurzen Röcken, den dünnen Strumpfhosen und knappen Jäckchen hatten die Tänzerinnen den Minusgraden nicht viel entgegenzusetzen. Doch über kalte Füße beklagten sich die Tanzmariechen nicht: Dafür sorgten der rund sechs Kilometer lange Fußweg und das Sessionsmotto. Denn getreu des Mottos "Samba de Brasil im Dawerkuser Stil" legten nicht nur die rund 800 aktiven Jecken des Festumzuges das ein oder andere flotte Tänzchen auf die Straßen.

Angesteckt durch die brasilianisch-heißen Rhythmen, die bunt geschmückten Wagen und ausgefallenen Kostüme, schwappte auch eine Woge der Begeisterung durch die Jecken am Straßenrand. Auf nackte Haut wie beim Karneval in Rio de Janeiro mussten die Zuschauer zwar verzichten, doch der Kamelleregen, der von den Mottowagen und den Fußgruppen auf die Wartenden niederprasselte, wärmte ebenso die Herzen. Ob Chips, Mäusespeck, Gummibärchen, Schokolade oder Kaugummis — alle Leckereien fanden blitzschnell einen Abnehmer. Der Rennen waren allerdings angesichts der niedrigen Temperaturen Taschentücher. "Die kann zurzeit wohl jeder gebrauchen", erklärt Susanne Müller und steckt zwei Päckchen in ihre Tüte.

Samba bei den Eskimos

Beim närrischen Fußvolk gut an kamen auch die zahlreichen bunt kostümierten Fußgruppen und Wagen. So setzten nicht nur "De Pänz us Ampelskirchen", die "Jecken Wiewer" mit Federschmuck und Sambakostümen das Motto gekonnt um, sondern auch "De Hahneköpper", deren durchweg weiblichen Mitglieder der Fußgruppe in aufgemalten Bikinis eine sehr gute Figur machten, während die KG "Noch Löher bei Kölle" sogar brasilianisches Flair in arktische Gefilden brachten. "Selbst der Eskimo wird bei Samba froh", hieß es auf dem Mottowagen der KG, der mit einem lächelnden Eskimo vor seinem Iglu verziert war.

Etwas aus dem (Motto-)Rahmen fielen die "Dawerkusener Allerlei", die als Schotten verkleidet auf einem als Nessi getarnten Wagen unterwegs waren. Stimmung machten die Schotten aber ebenso wie die Handballerinnen des TuS Wermelskirchen, als Sektflaschen der Marke Rotkäppchen und die "Vogelscheuchen" des Grundschulverbundes Dabringhausen/Dhünn. "Trotz des Wetters sind alle Gruppen gekommen", freute sich Zugleiter Wolfgang Gockel, der dem fast zweistündigen Spektakel einen reibungslosen Ablauf attestierte und sich über mehrere Tausend am Straßenrand freute.

(RP)
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