Wermelskirchen Hallengebühren: Absage an den Bürgermeister

Wermelskirchen · In der offenen Frage der Hallennutzungsgebühren finden Bürgermeister und Sportvereine derzeit ähnlich wie die berühmten Königskinder nicht zueinander. "Wir müssen reden", hat Bürgermeister Eric Weik auf das von den Sportvereinen vorgelegte Gebührenkonzept reagiert.

Denn er sei damit nicht einverstanden, wiederholte Weik gestern auf Anfrage gegenüber der BM. Deshalb habe er die von den Sportvereinen bestimmten Sprecher unbedingt noch vor seinem Sommerurlaub zusammenbringen wollen. Weik ist aber enttäuscht: "Meine Einladung wurde abgelehnt, nur weil einer der vier Vereinssprecher nicht konnte."

Dabei sei es absolut wichtig, die Hallengebühren so schnell wie möglich unter Dach und Fach zu bringen: "Der Stadtrat hat ein Haushaltssicherungskonzept beschlossen", erinnert der Bürgermeister. Und die Hallengebühren seien nun mal darin ein sehr wichtiger Bestandteil für die Konsolidierung des städtischen Haushaltes.

Für morgen hatte Weik den Vorsitzenden des Stadtsportverbandes, Jürgen Weiher, den ehemaligen SV 09/35-Vorsitzenden Lothar Weber sowie die Vereinsvorsitzenden Norbert Galonska (TuS Wermelskirchen) und Klaus Junge (WTV) eingeladen, um mit ihnen über die Hallengebühren zu sprechen.

"Wir haben das Gespräch mit dem Bürgermeister aus rein terminlichen Gründen abgesagt", betonte Jürgen Weiher auf Nachfrage der BM. Bei einer außerordentlichen Mitgliederversammlung des Stadtsportverbandes sei beschlossen worden, dass nur alle vier gewählten Vereinssprecher gemeinsam mit der Stadtverwaltung reden sollten: "An diesen Beschluss fühlen wir uns gebunden", sagte Weiher. Es gebe keine emotionalen oder inhaltlichen Gründe für die Absage des Gespräches.

"Ich habe keine Bedenken, dass wir nicht nach den Sommerferien zusammenkommen könnten", meint Weiher und fügt hinzu, er wisse aber, dass der Bürgermeister über das von den Sportvereinen vorgelegte Konzept nicht glücklich sei: "Aber wer ist schon glücklich?! Wir haben jedenfalls vernünftige Argumente und hoffen, dass die akzeptiert werden. Wenn nicht, dann müssen wir verhandeln", kündigt der Vorsitzende des Stadtsportverbandes an.

Weik befürchtet Aufweichung

Bürgermeister Weik wehrt sich allerdings gegen die aus seiner Sicht weitere Aufweichung der bereits von fünf auf geplante 2,50 Euro Hallennutzungsgebühr pro Stunde. Das Konzept der Vereine schlage derart viele Ausnahme- oder Sonderregelungen vor: "Wir haben es noch nicht ausgerechnet, aber wenn wir dem Konzept der Vereine folgen, dann bleibt de facto wahrscheinlich nur noch ein Euro übrig", befürchtet Weik.

(RP/rl)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort