Wermelskirchen Gymnasium sammelt nicht mehr fürs Tierheim

Wermelskirchen · Seine alljährlichen und sehr erfolgreichen Haussammlungen für den Tierschutzverein Wermelskirchen/Hückeswagen stellt das Gymnasium jetzt ein. Mehr als 20 Jahre lang sammelten die Kinder und Jugendlichen Geld für die Unterbringung der Fundtiere im Tierheim Am Aschenberg.

In den vergangenen Jahren kamen durchschnittlich jedes Mal knapp 5000 Euro auf diese Weise zusammen, die die Vorsitzende des Tierschutzvereins, Magda Ditges, immer gerne in Empfang nahm. "Die Haussammlung für den Tierschutzverein findet nicht mehr statt. Die Lehrerin, die diese Sammlung all' die Jahre betreut hat, wird pensioniert", begründet Marita Bahr, die Leiterin des Gymnasiums, diesen Schritt. Statt dessen konzentriere sich das Gymnasium auf seine vielfältigen Sammlungen für soziale Projekte in der Dritten Welt sowie für die Tschernobyl geschädigten Kinder.

Die Aufgabe der Haussammlung für den Tierschutzverein habe aber nichts mit der weit verbreiteten Kritik an der Vermittlungspraxis des Vereins zu tun, sagt Marita Bahr. Die BM hatte berichtet, dass sich die Fälle erneut gehäuft hatten, bei denen Tierinteressenten nach ihrer Darstellung im Heim hart abgewiesen worden waren. Vor allem Magda Ditges habe sich dabei immer wieder im Umgangston den Menschen gegenüber vergriffen. Dies hatte auch Bodo Fischer aus Wermelskirchen bewogen, seine Kinder nicht mehr an der Haussammlung für den Tierschutzverein teilnehmen zu lassen.

Und dies hatte er der Schulleiterin auch mitgeteilt. Doch Marita Bahr betont, es gebe keinen zeitlichen Zusammenhang mit der Absage der Tierschutzsammlung und der vermehrten, öffentlichen Kritik an Magda Ditges. Aus der Fachschaftskonferenz Biologie habe einfach keiner die Tierschutzsammlung von Birgit Sporbert übernehmen wollen. Stattdessen sei dort der Beschluss gefasst worden, sich lieber auf weniger, aber effektivere Sammlungen für soziale Zwecke zu konzentrieren.

Dazu gehören laut Marita Bahr der Bastelbasar und die Schulbuchaktion zugunsten der Tschernobylgeschädigten Kinder. Außerdem gebe es einmal im Jahr den Afrika-Tag sowie die regelmäßigen Spenden für die Patenkinder des Gymnasiums. Außerdem werde bei Elternsprechtagen und von den Religionslehrern themenbezogen zumeist für Projekte in Entwicklungsländern um Spenden gebeten. "Wir meinen, dass wir eine ganze Menge tun. Wir wollen uns aber nicht verzetteln", betont die Schulleiterin.

(RP)
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