Wermelskirchen Gute Arbeit nur in "vertrauensvoller Atmosphäre"

Die öffentliche Ratssitzung am kommenden Montag (Beginn 18 Uhr) kann lang werden. Sehr lang. Denn bisher haben sich die Fraktionen nicht geeinigt auf einheitliche Vorschlagslisten für die zu besetzenden Gremien. Das bedeutet: Es könnte jeweils für jedes Gremium zwei Listen geben, über die in geheimer Wahl abgestimmt wird. So ein Verfahren hat es lange nicht mehr gegeben.

Jochen Bilstein unterstrich, wie wichtig die Besetzung der Gremien durch eine Zählgemeinschaft sei. "Ja, es geht um die Besetzung von Positionen, zum Beispiel bei Sparkasse und Krankenhaus. Aber es ist wichtig, diese gut aufgestellten Häuser durch Aufsichtsräte zu unterstützen und zu stärken. Andere Kommunen ziehen Gewinne raus. Wir nicht." Das sei kein "Geschacher um Posten".

Unglücklich sei sicher, sagte der Sozialdemokrat, dass sich andere Politiker nicht der Zählgemeinschaft anschließen würden. Es werde nun mit Tricks suggeriert, dass es keine Einigkeit im Rat gebe - und "dass sich der Bürgermeister einer solchen Zählgemeinschaft anschließt, ist keine vertrauensbildende Maßnahme".

Ziel des Bürgerforums sei es, die Gremien "fachlich optimal" zu besetzen: "Das Ziel wurde erreicht", sagte Oliver Platt. Dem Bürgerforum sei klar gewesen, mit wem nicht gesprochen werde - AfD und Linke seien ein "No go". Und die WNKUWG habe sich im Wahlkampf über die sozialen Netzwerke vom Bürgerforum abgrenzt.

Die Zählgemeinschaft sei eine "saubere Sache" - sein junges Team fühle sich dort wohl. Wenn es so harmonisch weitergehe, was die Gesprächskultur angeht, sei er zuversichtlich, sagte Platt. Denn bei den Ideen und Themen sei man nah beieinander.

Grünen-Sprecher Stefan Janosi meinte, er hoffe auf einen anderen Stil und Ton und auf ein sachbezogenes Miteinander. Die ersten Gespräche in der neuen bürgerlich-grünen Verbindung machten ihm Hoffnung. Er sei zuversichtlich, dass etwas bewegt werden könne. Gisela Grangeret ergänzte: "Wir brauchen eine vertrauensvolle Atmosphäre, um gute Arbeit machen zu können." Die habe es in der abgelaufenen Legislaturperiode nicht gegeben.

Mit der Aufspaltung des Ausschusses für Schule, Sport, Kultur und Katt in die neuen Ausschüsse Sport, Freizeit, Tourismus sowie Schule, Kultur, Katt und die neue Bezeichnung des Sozialausschusses in "Ausschuss für Soziales und Inklusion" werden erste Schritte eingeleitet. Eingerichtet wird ein Arbeitskreis Zukunft, dem erstmals ein Politiker vorsitzt, und die Gründung eines Ausschusses vorbereitet. Wegfallen werden die nichtöffentlichen Arbeitskreise Tourismus, Bäder, Kunstrasen und Fassade - bestehen bleiben die Arbeitskreise Stadtentwicklung und Brandschutz.

(RP)
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